giz neuBerlin. - Die GIZ zieht ihr eigenes Personal zum Jahresende aus Afghanistan ab. Die Arbeit in den Projekten sollen ausschließlich Nichtregierungsorganisationen (NRO/NGOs) übernehmen. Eigene nationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Ortskräfte) werde die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit ab 2025 nicht mehr vor Ort beschäftigen. "Die Verträge der nationalen Mitarbeitenden laufen spätestens Ende des Jahres aus", teilte die GIZ dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (rnd) mit. Deutsche oder internationale Fachkräfte seien seit der Machtübernahme der Taliban am 15. August 2021 nicht mehr vor Ort. Die bundeseigene Entwicklungsagentur mit Sitz in Eschborn und Bonn ist seit 20 Jahren in dem zentralasiatischen Land engagiert.

Laut rnd beschäftigt die GIZ noch rund 160 lokale Mitarbeiter in Afghanistan. Mit eigenem Personal war die GIZ seit 2002 vor Ort. Nach der Rückkehr der Islamisten an die Macht 2021 hatte die Bundesregierung die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit mit Afghanistan vorübergehend ausgesetzt. Die GIZ legte Wert auf die Feststellung, der personelle Rückzug sei eine Entscheidung der deutschen Bundesregierung. Bestehende und beauftragte Projekte würden fortgesetzt, ab 2025 aber mit lokalen Partnern in "Fernsteuerung".

Die GIZ konzentriert sich hierbei auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung mit Basisdienstleistungen. "Dazu zählt etwa, die Selbstversorgung in ärmeren städtischen und ländlichen Gemeinden zu verbessern, Hebammen und weibliche Gesundheitsfachkräfte zu schulen oder Unternehmerinnen und von Frauen geführte Organisationen zu unterstützen", so eine GIZ-Sprecherin. Man werde nicht mit dem international geächteten Taliban-Regime zusammenarbeiten.

Quellen: rnd / GIZ

=> Kontext: BND-Präsident Kahl räumt Fehleinschätzung vor Afghanistan-Abzug ein (DLF)


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