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Berlin. - Der Klimawandel, die nachhaltige Entwicklung und der internationale Frieden sind seit Jahrzehnten im Fokus nichtstaatlicher Organisationen (NRO/NGOs). Für Eirene, den ökumenischen Friedens- und Entwicklungsdienst mit Sitz in Neuwied, stellt sich insbesondere die Frage, wie die Auswirkungen der Klimakrise, z.B. Wasserknappheit, Wüstenwachstum und die daraus folgende Ernährungsunsicherheit, zur Eskalation von gewaltsamen Konflikten beitragen und damit den Frieden gefährden. Die Bekämpfung der Klimakrise müsse stärker in die Öffentlichkeit gerückt und politisch gemeinsam mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und der Förderung des Friedens weltweit angegangen angepackt werden, forderte Eirene am Freitag in einer Mitteilung an die Medien.

«Durch Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen im Globalen Süden, die beispielsweise im Sahel deutlich stärker bereits von den Konsequenzen der Globalen Erwärmung und deren Folgen betroffen sind, bekommen wir als EIRENE gespiegelt: Es braucht mehr finanzielle Ressourcen und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch durch Fachkräfte, um die Klimakrise als Gefährder für den Frieden zu bearbeiten», erklärt der Friedensdienst.

Die Auswirkungen der Klimakrise auf Frieden in der Welt erfordern laut Eirene zudem, die Existenz und die Art ihrer Verbindungen neu zu überdenken und besser zu verstehen. Aus dieser Perspektive sei ein umfassender Ansatz erforderlich, um Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Friedenssicherung zu analysieren.

Aus der gleichen Perspektive seien die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung ein Eckpfeiler des weltweiten Umweltschutzes. Folglich stelle der Klimawandel eine Gefahr für die nachhaltige Entwicklung und den internationalen Frieden dar. Tatsächlich verschärfe der Klimawandel die bestehenden Risiken für die nachhaltige Entwicklung aufgrund knapper werdender Ressource wie Wasser oder Land und könnte den internationalen Frieden gefährden.

"Die Klimakrise verursacht global bereits heute erhebliche Schäden, einschließlich der Vertreibung von Menschen auf der ganzen Welt. Viele Menschen werden zum Umzug gezwungen, was verheerende Folgen für ihre Lebensgrundlagen, ihre Kultur und ihr Erbe hat, konstatiert Eirene. Die Zwangsumsiedlung von mehr Menschen wird das Risiko internationaler Konflikte und Unsicherheiten in der Welt erhöhen. Deshalb muss der Kampf gegen den Klimawandel auch mit Rechtsinstrumenten für nachhaltige Entwicklung wie den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) geführt werden. Ebenso wichtig ist, dass internationale Peacebuilding-Maßnahmen den Aspekt der Klimakrise und der daraus resultierenden Konflikte als sozialökologische Krise und Bedrohung des Friedens behandeln."

Darüber hinaus sei die Diskussion darum, inwiefern die globale Gemeinschaft bei ihrer Klimapolitik Aspekte von sozialer Gerechtigkeit und Friedensförderung priorisiert, ein Schlüsselmoment für den Erfolg der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. In diesem Zusammenhang sei die Integration von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung, ökologisch verträgliches Wirtschaftswachstum, Armutsbekämpfung, Schaffung von Arbeitsplätzen, Förderung von sozial verträglichem Wohlstand bei ökologischer Erhaltung der Natur entscheidend für die Schaffung von Frieden in der Welt.

Eirene entstand 1957, als der Algerienkrieg tobte. Die Gründung geschah auf Initiative des Internationalen Versöhnungsbundes und der beiden historischen Friedenskirchen der Mennoniten (Mennonite Central Committee) und der Church of the Brethren (Brethren Service Commission). Die Organisation sollte von Anfang an überkonfessionell sein – als Zeichen der Christen gegen die beginnende Wiederaufrüstung. Die ersten Freiwilligen arbeiteten mit algerischen Flüchtlingen in Marokko. Heute leistet Eirene mit Fachkräften in mehr 20 Ländern Projektarbeit. Seit 1971 ist Eirene in Deutschland offizielle Entsendeorganisation im Entwicklungsdienst.

=> EIRENE Podcast: Was ist Klimagerechtigkeit? - Jonas Laur im Gespräch
=> Klimakrisentagebuch (epo.de)

Quelle: www.eirene.org


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