usaid logoDEVEX spekuliert über die künftige Leitung der US-Entwicklungsagentur USAID: "Return to Trumpworld: Who will shape US aid policy?". Gehandelt werden unter anderen Sean Cairncross, ehemaliger Chef von MCC, oder Multitalent Musk: "And then there’s Elon Musk. Whether as Trump’s 'government efficiency' czar or wild card, his shadow looms large. Musk’s history of social media spats and headline-grabbing stunts ensures he’ll bring his own brand of chaos to the table. Will his influence reshape foreign aid, or simply spark more feuds on Twitter? — sorry, X! Time will tell."

USAID ist nicht unumstritten. Auffallend viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in der Vergangenheit der Spionage überführt oder verdächtigt. In der Selbstdarstellung der Behörde wird offen verkündet, dass USAID ein Instrument der US-Außenpolitik ist und sein soll:

"USAID is the lead U.S. Government agency that works to end extreme global poverty and enable resilient, democratic societies to realize their potential. U.S. foreign assistance has always had the twofold purpose of furthering America's interests while improving lives in the developing world. USAID carries out U.S. foreign policy by promoting broad-scale human progress at the same time it expands stable, free societies, creates markets and trade partners for the United States, and fosters good will abroad."

Die positive Stimmung in den Empfängerländern der "Hilfen" der US-Regierung hat sich im Laufe der Jahre jedoch gewandelt. Kaum eine Regierung im Globalen Süden will sich noch vom schwächelnden Imperium bevormunden lassen. In der Sahelzone haben in den USA ausgebildete Militärs reihenweise geputscht (Tschad, Burkina Faso, Niger, Mali), mächtigere Staaten mit immensen Rohstoffreserven wie DR Kongo, Südafrika oder Nigeria lassen sich auch mit viel "Entwicklungshilfe" nicht mehr ködern und spielen die USA, Europa, Russland und China wie zu besten Blockfreien-Zeiten gegeneinander aus.

Hinzu kommt, dass die US-Regierung die Besetzung der für Staaten der Südhalbkugel wichtigen Posten in der Weltbank und beim Internationalen Währungsfonds (IWF) dominieren und gerne auch mal Druck ausüben, wenn Kredite vergeben oder Auslandsschulden zurückgezahlt werden sollen. USAID ist der größte Geber und hat entsprechend Einfluss. Im Gegensatz zu den USA macht China weniger Auflagen, was die Einhaltung der "Menschenrechte" oder die Bewegungsfreiheit von Investoren angeht, die Kredite fließen schnell und konzentrieren sich meist auf die oft marode Infrastrukur. In der Praxis ist jedoch auch die chinesische Entwicklungszusammenarbeit umstritten. Verbilligte Kredite oder zinslose Darlehen sind selten, und meist bringt China eigenes Personal in die Projekte mit ein. Der erhoffte Beschäfigungseffekt für die Länder des Südens bleibt so häufig aus.

Egal, wer die Nachfolge von USAID-Administratorin Samantha Power antritt: Die Behörde will im kommenden Jahr 42.8 Mrd. Dollar für Auslandshilfe in rund 100 Staaten einsetzen, 411 Mio. mehr als im laufenden Jahr. Das Budget enstpricht einem Prozent des gesamten US-Haushalts. Das BMZ verfügt im Haushaltsjahr 2024 über rund 11,22 Milliarden Euro. Das entspricht 2,35 Prozent des gesamten Bundeshaushalts. Während Deutschland das seit 1970 die das von den Vereinten Nationen angepeilte Ziel, 0,7% des Bruttoinlandsprodukts für EZ auszugeben, 2023 erreicht hat (0,79%), lagen die USA  mit 0,24% weit darunter.

 

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