bmzBerlin/Beirut. -Entwicklungsministerin Svenja Schulze ist am Monatg (04. November) in den Libanon gereist. In Beirut traf sie Premierminister Mikati, um über die aktuelle Krise im Land zu sprechen. Schulze kündigte dabei an, weitere 60 Millionen Euro bereitzustellen, um die Grundversorgung von hunderttausenden Menschen zu gewährleisten, die vor den Kämpfen innerhalb des Landes geflohen oder nach Syrien geflüchtet sind. Bei ihrem Besuch in einer Gemeindeküche, die Flüchtlinge mit Mahlzeiten versorgt sowie in einer Notunterkunft für Binnenvertriebene, verschaffte sie sich einen persönlichen Eindruck von der Lage vor Ort und den deutschen Hilfsmaßnahmen, meldet das BMZ.

Schulze: „Die Menschen im Libanon leiden enorm unter der militärischen Eskalation zwischen der Hisbollah und Israel. Der Libanon war auch vor der jüngsten Eskalation schon stark belastet und hat pro Kopf mehr Flüchtlinge aufgenommen als jedes andere Land der Welt. Ich habe mich in Beirut selbst von der beeindruckenden Hilfsbereitschaft der libanesischen Bevölkerung für Flüchtlinge und Binnenvertriebene überzeugen können. Aber diese humanitäre Krise kann der Libanon nicht alleine bewältigen. Um das Land zu stabilisieren und akute Not zu lindern, weitet Deutschland sein Engagement gemeinsam mit internationalen Partnern aus. Gesundheit, Bildung, Nahrung, Wasser und ein Dach über dem Kopf - wir helfen dabei, die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, mit dem Nötigsten zu versorgen. Gleichzeitig setzt sich die Bundesregierung nachdrücklich für einen Waffenstillstand ein.“

Die aktuellen Kämpfe im Libanon haben eine massive Fluchtbewegung innerhalb und außerhalb des Landes ausgelöst. Über 830.000 Menschen suchen Schutz in anderen Regionen des Libanon und sind auf Unterstützung angewiesen, viele leben in Notunterkünften. Der Libanon hat weltweit das größte Verhältnis an Flüchtlingen zur eigenen Bevölkerung aufgenommen, darunter 1,5 Millionen Syrer und 250.000 palästinensische Flüchtlinge.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt den Libanon seit Beginn der Syrienkrise. Angesichts der neuen Fluchtbewegung weitet das BMZ seine Unterstützung kurzfristig deutlich aus. Ministerin Svenja Schulze besuchte in Beirut Projekte, die mit Mitteln des BMZ die aktuelle Krise bekämpfen, darunter eine Gemeindeküche, die täglich 3.600 Mahlzeiten für Binnenvertriebene bereitstellt, sowie eine Schule, die als Notunterkunft dient.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Libanon wird auch in Zukunft aufgestockt. Mit zusätzlichen 60 Millionen Euro sollen laufende Projekte unterstützt werden, etwa Lernzentren und psychosoziale Hilfe für traumatisierte Kinder, sowie kurzfristige Jobs für Binnenvertriebene. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Notunterkünfte und Sanitäreinrichtungen zu betreiben oder lokale Produktionskapazitäten zu stärken, so das BMZ.

Das deutsche Engagement ist Teil eines internationalen Hilfsprogramms für den Libanon. Bei einer Konferenz in Paris wurden zuletzt 800 Millionen Dollar ziviler Hilfen mobilisiert, um die humanitäre Lage zu stabilisieren. Deutschland sagte 96 Millionen Euro zu, davon 60 Millionen über das BMZ und 36 Millionen über das Auswärtige Amt.

Quelle: www.bmz.de

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