»In Europa mindestens drei Grad wärmer bis 2060: KI-Prognosen sagen schnellere Erderwärmung voraus«, lautet die Schlagzeile eines Wissenschaftsbeitrages des SPIEGEL von 10:18 Uhr. Die für diese Vorhersage genutzte Künstliche Intelligenz nutzt zehn globale Klimamodelle. Die Ergebnisse wurden von einem Team um Elizabeth Barnes von der Colorado State University in Fort Collins im Fachjournal »Environmental Research Letters« veröffentlicht. Laut Barnes entwickelt sich KI »zu einem unglaublich leistungsfähigen Instrument zur Verringerung der Unsicherheit« bei Prognosen. Die Drei-Grad-Erwärmung wird für Europa prognostiziert.
Der Algorithmus des SPIEGEL hat die passende Antwort auf die Frage, in welchen Zusammenhang das gesetzt werden sollte. Wir sind die letzte Generation, die eine katastrophale Erderhitzung hätte verhindern können.
Screenshot der SPIEGEL-Website: epo.de
Gleichzeitig verschärfen die Staaten der Europäischen Union, der Vereinigten Staaten von Amerika und andere Einwanderungsländer ihre Gesetze und weisen massenhaft Flüchtlinge und Asylbewerber ab. Häufig geschieht dies aus wahltaktischen Gründen. Auch in Europa gilt inzwischen für viele Kommunen, die Asylsuchende aufnehmen müssen, die Devise: "Das Boot ist voll." In Deutschland stoßen die Kapazitäten von Städten und Gemeinden, Flüchtlinge aufnehmen und ihren Aufenthalt finanzieren zu können, an ihre Grenzen.
Im Jahr 1990 lief in vielen europäischen TV-Sendern der Film "Der Marsch" (englischer Originaltitel: The March), ein Fernseh-Drama des Regisseurs David Wheatley (Drehbuch: William Nicholson). Er handelt von einer Zukunft, in der aufgrund des Klimawandels große Teile Afrikas unbewohnbar geworden sind, während gleichzeitig in Europa die internen, durch Fremdenfeindlichkeit geprägten Spannungen zunehmen. Wikipedia beschreibt den Film, der heute Realität zu werden scheint, sehr treffend:
"Hauptpersonen sind die Irin Clare Fitzgerald, Kommissarin für Entwicklung bei der Europäischen Gemeinschaft, und der Nordafrikaner Isa El-Mahdi, der einen Marsch von vom Hunger bedrohten Flüchtlingen aus sudanesischen Flüchtlingslagern nach Europa organisiert. Seine Hoffnung bei der Organisation dieses Marsches: „Wir glauben, wenn ihr uns vor euch seht, werdet ihr uns nicht sterben lassen. Deswegen kommen wir nach Europa. Wenn ihr uns nicht helft, dann können wir nichts mehr tun, wir werden sterben, und ihr werdet zusehen, wie wir sterben, und möge Gott uns allen gnädig sein."
In Somalia hat es seit vier Jahren nicht mehr geregnet. Der gesamte afrikanische Kontinent trägt nur zu einem verschwindend geringen Teil zum weltweiten CO2-Ausstoß pro Kopf bei:
Das Ende des Films bleibt offen. Aber die Filmemacher beschwören eine Zukunft herauf, in der eine gewaltsame Konfrontation zwischen Wohlhabenden und Armen, zwischen Verursachern und Opfern der globalen Klimakrise, zwischen europäischen "Grenzschützern" und hilfesuchenden Klimaflüchtlingen, immer wahrscheinlicher wird. Das Fernseh-Drama aus dem Jahr 1990 wird heute immer mehr zur Realität.
Grafik: Our World in Data. Screenshot by epo.de
Zum Weiterlesen:
(Persönliche Anmerkung des Herausgebers: Entwicklungspolitik Online berichtet seit Jahrzehnten über die Klimakrise. Über die entsprechenden Handlungen der verantwortlichen PolitikerInnen kann man nicht berichten, ohne in Verzweiflung zu versinken.)