Darfur Kampagne der GfbVBonn (epo.de). - Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat eine sofortige Entsendung von UN-Friedenstruppen in die sudanesische Bürgerkriegsprovinz Darfur gefordert. Anlässlich der Einweihung des UN-Campus in Bonn durch UN-Generalsekretär Kofi Annan und Bundeskanzlerin Angela Merkel machte die GfbV mit einer öffentlichen Menschenrechtsaktion auf den "Völkermord in Darfur" aufmerksam. "Die Vereinten Nationen und die internationale Staatengemeinschaft dürfen nicht länger tatenlos hinnehmen, dass die sudanesische Regierung der Zivilbevölkerung in Darfur jeden wirksamen Schutz vor Übergriffen verweigert", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.

Die GfbV appellierte an UN-Generalsekretär Kofi Annan, seinen Druck auf den Weltsicherheitsrat und den Sudan zu erhöhen, um eine schnelle Entsendung von UN-Friedenstruppen nach Darfur sicherzustellen. Mit einem in einem schwarzen Gewand gehüllten Sensenmann und Skeletten erinnerten GfbV-Mitarbeiter gemeinsam mit in Deutschland im Exil lebenden Sudanesen in Bonn daran, "dass aufgrund der Untätigkeit des Weltsicherheitsrates bis zu 400.000 muslimische Schwarzafrikaner seit Februar 2003 im Westen des Sudan der Vernichtungspolitik Khartums zum Opfer gefallen sind".

"Darfur könnte für die UN ein ähnliches Desaster wie Ruanda und Srebrenica werden, wenn nun nicht schnell gehandelt wird", sagte Delius. Nur internationaler Druck könne helfen, um den Widerstand der sudanesischen Regierung gegen eine schnelle Stationierung von UN-Blauhelmsoldaten zu überwinden.

Sudans Staatspräsident Omar Hassan al Bashir hatte in der vergangenen Woche seine Ablehnung einer UN-Friedenstruppe bekräftigt. Die in Khartum an der Regierung beteiligte südsudanesische Freiheitsbewegung SPLM befürwortet hingegen die Entsendung von UN-Blauhelmsoldaten

UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte Darfur als den "schlimmsten Albtraum in der jüngeren Zeitgeschichte" bezeichnet. Alle Versuche, im Weltsicherheitsrat der Vereinten Nationen mehr Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben, scheiterten bislang am Widerstand Chinas, Russlands und einiger muslimischer Staaten.

 GfbV


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