GfbVGöttingen (epo.de). - Mehr als 200 Angehörige der Oromo-Bevölkerungsgruppe sind nach Informationen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) nach ihrer Festnahme am 22. August im Westen Äthiopiens verschwunden. "Wir sind sehr in Sorge, weil den Familienangehörigen jede Information über das Schicksal der Festgenommenen verweigert wird und bislang auch keine Anklage gegen sie erhoben wurde", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Freitag in Göttingen.

Die Oromo seien im Bezirk Tukur Inchinni, 125 Kilometer westlich der Hauptstadt Addis Abeba, in Gewahrsam genommen und auf Lastwagen mit unbekanntem Ziel abtransportiert worden, berichteten Augenzeugen der GfbV.

Die Oromo stellen die größte Bevölkerungsgruppe in Äthiopien. Seit November 2005 wurden nach Angaben der GfbV mehrere tausend von ihnen festgenommen, weil sie gegen die Verfolgung der Oromo in dem Vielvölkerstaat protestiert hatten. Viele der Verhafteten würden seit Monaten ohne Kontakt zur Außenwelt gefangen gehalten. In jüngster Zeit seien vor allem Schüler und Studenten Opfer staatlicher Verfolgung, weil sie gegen die Inhaftierung von Führern der Oromo-Wohltätigkeitsorganisation Macha Tulama oder gegen die Verlegung der Provinzhauptstadt von Addis Abeba nach Adama protestiert und mehr Selbstverwaltung für die Oromo gefordert hatten.

 GfbV


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