Während der ersten Grünen Revolution in den 1950er und 60er Jahren hatte die weltweite Nahrungsmittelproduktion verdoppelt werden können. Der massive Einsatz von Bewässerungsanlagen, Kunstdünger und Pestiziden hatte jedoch zu gravierenden Umweltschäden und einer nicht nachhaltigen Agrarwirtschaft geführt.
Die bevorstehende Aufgabe der Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion sei weit schwieriger, prognostizierte Diouf. Die Getreideproduktion müsse bis zum Jahr 2050 um eine Milliarde Tonnen pro Jahr gesteigert werden. In vielen Regionen der Welt nähmen die Ressourcen an verfügbarem Land und Wasser jedoch ab, und der Klimawandel verschärfe die Situation zusätzlich.
Diouf rief die Politiker dazu auf, Investitionen in die Landwirtschaft wieder mehr Priorität einzuräumen. Die neue Grüne Revolution werde jedoch weniger darin bestehen, neue Weizen- oder Reissorten einzuführen, sondern müsse sich auf eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen und ein besseres Ertragsmanagement konzentrieren. Der Schlüssel zu steigenden Erträgen bei gleichzeitigem Schutz der Umwelt liege in einer ökologisch nachhaltigen landwirtschaftlichen Entwicklung, betonte Diouf.