Die gemeinsam vom BMZ, der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), der britischen Entwicklungsagentur DFID und der Nichtregierungsorganisation International Alert in Berlin organisierte Veranstaltung macht auf das Potential von wirtschaftlicher Entwicklung für die Friedenssicherung aufmerksam. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie lokale Unternehmen zu Frieden und Stabilität in ihren Ländern beitragen können.
Kortmann unterstrich, dass wirtschaftliches Wachstum aber nicht per se Frieden garantiere: "Es kommt darauf an, wie wirtschaftliche Entwicklung erreicht wird und wer letztlich davon profitiert. Wenn Unternehmen die Menschenrechtsprinzipien und Sozialstandards einhalten, Umweltschutz beachten und der Korruption etwas entgegensetzen, tragen sie zu einer friedlichen Entwicklung bei. Von diesen Unternehmen brauchen wir noch mehr."
Die Staatssekretärin betonte, dass sich in den letzten Jahren bei Unternehmen ein wachsendes Bewusstsein über ihre Rolle in Konfliktsituationen entwickelt habe. Unternehmen schafften gerade in fragilen Übergangssituationen dringend benötigte Arbeitsplätze für rückkehrende Flüchtlinge und ehemalige Kombattanten. Durch eine transparente Einstellungspolitik oder gemeinsame Initiativen von Wirtschaftsvertretern verschiedener Bevölkerungsgruppen könnten Unternehmen und Unternehmensverbände zudem zur Entschärfung von Konflikten beitragen.
Zwischen Sicherheit und wirtschaftlicher Entwicklung bestehe ein enges Wechselverhältnis, erklärte Kortmann. Die Frage, wie man die Privatwirtschaft von Anfang an in den Wiederaufbau einbeziehen oder wie ein investitionsfreundliches Klima geschaffen werden könne, seien in der ersten Phase nach Friedensschlüssen ebenso wichtig wie die politische und militärische Stabilisierung.