BlockfreieFrankfurt a.M. (epo.de). - Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Industrieländer aufgefordert, bei ihrem nächsten G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm die Ergebnisse des Treffens der Blockfreien ernst zu nehmen. Die Delegierten der 118 Mitgliedstaaten hatten am Sonntag zum Abschluss ihres Gipfeltreffens in Havanna (Kuba) eine Reform der Vereinten  Nationen und mehr Einfluss armer Länder im UN-Sicherheitsrat verlangt.

Die Industriestaaten dürften die Blockkonfrontation nicht durch ein "Weiter so" vorantreiben, erklärte Attac. UN-Generalsekretär Kofi Anan, der an dem Treffen in Havanna teilnahm, habe zurecht darauf hingewiesen, dass die Ziele der Blockfreien seit ihrem Beginn nichts an Bedeutung verloren hätten. Zu diesen Zielen gehörten die Verwirklichung der Menschenrechte auch in Bezug auf Bildung und Gesundheit.

"Die neoliberalen Rezepte der internationalen Institutionen wie IWF und Weltbank und die Politik der UNO zu Bekämpfung der Armut haben bisher nicht dazu geführt, die Probleme zu lösen", so Attac. Die hohe Verschuldung und ungerechte Handelsbeziehungen hätten die ökonomische Entwicklung der Länder des Südens verhindert.

"Der Versuch der Entwicklungsländer, in internationalen Gremien gemeinsam aufzutreten und für die Demokratisierung internationaler Organisationen einzutreten, weist in die richtige Richtung", sagte Kerstin Sack vom Attac-Koordinierungskreis. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Gremien undemokratisch sind und vor allem aus Sicht des Südens mit doppelten Standards arbeiten." Der Süden akzeptiere es immer weniger, dass die Industrieländer für sich in Anspruch nehmen, was sie anderen verwehren. "Die Perspektive kann nur sein, dass gleiches Recht für alle gilt, etwa jegliche Nutzung der Atomenergie und Atomwaffen verboten wird. Menschenrechte sind universell und müssen von allen eingehalten werden - auf jeder politischen Ebene", betonte Kerstin Sack.

Die Bewegung der Blockfreien hatte zum Abschluss ihrer Konferenz in Havanna den Terrorismus verurteilt. Der bewaffnete Widerstand gegen ausländische Besatzungsmächte und der Kampf um Selbstbestimmung wurde jedoch als legitim bezeichnet. In dem 92seitigen Schlussdokument wurde die israelische Libanon-Offensive verurteilt. Demokratie sei ein universeller Wert. den kein einzelnes Land für die ganze Welt definieren dürfe, heißt es in der Erklärung. Vielmehr habe jedes Land das Recht, selbst seine Regierungsart zu bestimmen. Ausdrücklich erwähnt wurden dabei Kuba und Venezuela.

Der kubanische Staatschef Fidel Castro wurde von der Konferenz zum Präsidenten der Blockfreien-Bewegung gewählt. Castro nahm nach seiner Darmoperation Anfang August aber auf ärztlichen Rat nicht am Gipfeltreffen teil.

 Attac
 Non-aligned Movement


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