Wieczorek-ZeulBerlin (epo.de). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat eine Aufstockung der Friedenstruppe der Afrikanischen Union in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur gefordert. Für den Fall, dass die Regierung des Sudan bei der Befriedung der Provinz weiterhin nicht mit den Vereinten Nationen kooperiere, müssten harte Sanktionen verhängt werden, erklärte die Ministerin am Freitag in Berlin.

"Es darf keine Zeit mehr verloren werden, die Friedenstruppe der Afrikanischen Union muss - so wie es der Beschluss des UN-Sicherheitsrats vorsieht - auf 20.000 Mann deutlich aufgestockt werden, vorwiegend mit Soldaten aus islamischen, asiatischen und afrikanischen Ländern", sagte Wieczorek-Zeul. Die bisherigen Maßnahmen gegen die Verantwortlichen des Mordens in Darfur reichten ganz offensichtlich nicht aus. Wenn die sudanesische Regierung noch immer nicht kooperiere, müssten scharfe Sanktionen durch die Vereinten Nationen verhängt werden. "Das Einfrieren ausländischer Konten und Reiseverbote für die Verantwortlichen, sowie die strikte Überwachung der Einhaltung eines Flugverbotes für Darfur sind als Maßnahmen längst überfällig", sagte Wieczorek-Zeul.

Das Blutbad in Darfur müsse ein Ende haben, forderte die Entwicklungsministerin. In den vergangenen drei Jahren seien  400.000 Männer, Frauen und Kinder ermordet und 2,5 Millionen Menschen vertrieben worden. Die andauernde Militäroffensive der sudanesischen Armee, sowie die andauernden Übergriffe durch die Djajaweed-Reitermilizen und Rebellengruppen auf die Zivilbevölkerung und auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter humanitärer Organisationen hätten zu einer dramatischen Verschlechterung der Lage in Darfur geführt, sagte Wieczorek-Zeul. Heute seien nach Angaben der Vereinten Nationen vier Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Wieczorek-Zeul betonte, sie teile die Auffassung von Jan Egeland, dem UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, dass die sudanesische Regierung die arabischen Milizen unterstütze. Die internationale Gemeinschaft müsse umgehend zum Schutz der Bevölkerung tätig werden, so wie sie es schon im Jahr 2005 versprochen habe, sagte die Ministerin. "Besonders unmenschlich ist, dass den Hilfsorganisationen der Zugang zu vielen Gebieten in Darfur verweigert wird. Alle Konfliktparteien müssen sofort aufhören, die mutige, aber oft lebensgefährliche Arbeit der Hilfsorganisationen, weiter zu behindern.

 BMZ