DiakonieStuttgart (epo.de). - Auch nach dem Rückzug der Islamisten aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben sich die humanitäre Situation und die Sicherheitslage in Somalia weiter zugespitzt. Der Rückzug der Islamisten aus Mogadischu bedeute nicht das Ende von Krieg und Vertreibung, erklärte die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Die internationale Gemeinschaft müsse deshalb alles für eine politische Lösung des Konfliktes tun.

"Die Gefahr von Plünderungen und Unruhen steigt. Die wenigen Krankenhäuser in Mogadischu und anderen Städten sind nach Tagen heftiger Kämpfe überfüllt. Die geschlossenen Grenzen erschweren die humanitäre Hilfe, die das Land nach den verheerenden Überschwemmungen im Herbst ohnehin noch benötigt", sagte Füllkrug-Weitzel. "Die Preise für Lebensmittel steigen dramatisch und es wird immer schwieriger, die Vertriebenen zu versorgen. Gleichzeitig wächst der Bedarf an Unterstützung."

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt als eine der wenigen ausländischen Hilfsorganisationen die Bevölkerung in Somalia. Gemeinsam mit ihrer somalischen Partnerorganisation DBG (Daryeel Bulsho Guud) wird sie Lebensmittel und Plastikplanen für provisorische Unterkünfte an zunächst 20.000 Menschen verteilen. Krankenhäuser in Mogadischu werden ebenfalls unterstützt. Diese Nothilfe wird vom Auswärtigen Amt mit 250.000 Euro gefördert. Angesichts der wachsenden Zahl von Vertriebenen ist die Diakonie Katastrophenhilfe auf Spenden angewiesen, um die Hilfe auszuweiten.

Füllkrug-Weitzel forderte, sämtliche ausländische Truppen müssten aus Somalia abgezogen werden, damit die Übergangsregierung und die Islamisten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Vermittlungsbemühungen afrikanischer Organisationen müssten unterstützt und das Interesse an einer Befriedung des Landes durch die Zusage finanzieller Hilfen zur Herstellung wirtschaftlicher und sozialer Stabilität demonstriert werden.

"Das Scheitern bisheriger Versuche, eine Resolution des UN-Sicherheitsrates für einen sofortigen Waffenstillstand und einen Rückzug ausländischer Truppen aus Somalia zu Stande zu bringen, zeigt, wie massiv ausländische Kräfte in diesen Krieg involviert sind. Ausländische Aktivitäten unter dem Vorzeichen des "Kampfes gegen den Terrorismus" waren es auch, die den Konflikt verschärft haben", so Füllkrug-Weitzel. Wenn es nicht bald zu ernsthaften Verhandlungen mit den islamistischen Kräften komme, drohe deren weitere Radikalisierung und eine Ausweitung des Konfliktes auf das gesamten Horn von Afrika.

Somalia, eines der ärmsten Länder der Welt, wurde in den vergangenen Jahren nicht nur von politischen Problemen erschüttert, sondern auch von zahlreichen Naturkatastrophen heimgesucht. Nach einer Dürre Anfang 2006 überfluteten im Oktober die heftigsten Regenfälle seit Jahren große Gebiete im Norden und Westen des Landes.

Spenden unter dem Kennwort "Somalia":

Diakonie Katastrophenhilfe: Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70

Caritas international: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00


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