HurrikanBrüssel/Berlin (epo.de). - Umweltorganisationen haben die neue Energiestrategie der Europäischen Union kritisiert. Das Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent zu verringern, sei nicht ehrgeizig genug, erklärte die Umweltstiftung WWF. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vertrat die Auffassung, der Energieaktionsplan der EU leiste "keinen ausreichenden Beitrag, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und die Aufheizung der Erdatmosphäre zu begrenzen".

Der Vorschlag der EU Kommission für die zukünftige europäische Energiepolitik müsse nachgebessert werden, so der WWF. Der WWF forderte, die Treibhausgasemissionen der EU bis 2020 um 30 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Ziel der EU sind lediglich 20 Prozent. Nur wenn andere Industriestaaten ähnliche Ziele verabschieden, will sich die EU ebenfalls auf ein 30-Prozent-Ziel einlassen.

"Nur ein anspruchsvolles Reduktionsziel sendet ein klares Signal an die internationale Gemeinschaft, dass die EU bereit ist dem Klimawandel ernsthaft entgegen zu treten und hier eine Vorreiterrolle zu übernehmen", betonte Regine Günther, Leiterin des Klimabereichs beim WWF Deutschland. Sie forderte, den Anteil der erneuerbaren Energien am europäischen Energiemix bis 2020 auf 25 Prozent auszubauen. Die EU konnte sich hingegen nur auf ein Ausbauziel der Erneuerbaren Energien um 20 Prozent gegenüber 1990 verständigen.

"Insgesamt bleibt der vorgelegte Plan deutlich hinter den Erfordernissen zurück", so Regine Günther. Die EU habe als einer der größten Märkte der Welt mit 500 Millionen Bürgerinnen und Bürgern eine besondere Verantwortung, den globalen Klimaschutz voranzubringen. Deshalb sei es fahrlässig, mit einem "halbherzigen Energieplan" eine große Chance verstreichen zu lassen.

"Politiker wie Industriekommissar Günter Verheugen haben leider ambitionierte Klimaschutzziele für das Jahr 2020 verhindert," sagte Gerhard Timm, Geschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu den in Brüssel veröffentlichten EU-Energieplänen. Möglich wäre es, den Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung bis 2020 auf ein Drittel anzuheben.

In der EU wäre dann die Senkung der Treibhausgase um 30 Prozent erreichbar gewesen, so Timm. Das wäre das erforderliche Signal an Länder wie die USA und China, die dringend ins Klimaschutz-Boot geholt werden müssten. Das Junktim zwischen einer Minderung der Treibhausgase in diesen Ländern und mehr Umweltschutz in der EU werde den Herausforderungen des globalen Klimawandels nicht gerecht.

WWF
BUND


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