Wieczorek-ZeulBerlin (epo.de). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat Afghanistan weitere Hilfe beim Wiederaufbau des Landes zugesagt. Bei einem Gespräch in Berlin habe Afghanistans Außenminister Rangin Dadfar Spanta deutlich gemacht, dass sein Land weiter auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen sei. Die Situation in seinem Land sei aber bei weitem nicht so schlecht, wie sie immer dargestellt werde. "Gerade für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat sich der Außenminister besonders bedankt", erklärte Wieczorek-Zeul nach dem Treffen.

Die Bundesregierung stellt nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) jedes Jahr 80 Millionen Euro allein für die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung. Davon gehen rund 20 Millionen Euro jährlich an den Wiederaufbaufonds der afghanischen Regierung. "Außenminister Spanta und ich sind uns darüber einig, dass mit dieser Form der Unterstützung die Eigenverantwortung des Staates gefördert wird und damit auch die Stabilität. Über den nationalen Wiederaufbaufonds fördern wir auch Projekte im Süden und Osten des Landes", so die Ministerin. "Dieses werden wir auch in Zukunft fortführen."

Darüber hinaus waren der Mohnanbau und die Drogenproduktion Thema des Gesprächs. Hier machte Bundesministerin Wieczorek-Zeul deutlich, dass alle Anstrengungen unternommen werden müssten, um dieses Problem zu lösen. "Die Drogenproduktion muss gestoppt werden. Aber Mohnfelder mit Hilfe von Chemikalien zu zerstören, so wie die Amerikaner es vorschlagen, ist keine Alternative. Die Folgen der Besprühung der Felder mit Herbiziden sind für die Umwelt und vor allem auch für die Menschen verhängnisvoll. Den Misserfolg dieser Methoden konnten die US-amerikanischen Drogenbekämpfer ja bereits in anderen Regionen feststellen."

Der richtige Weg sei, Einkommensalternativen zum Mohnanbau anzubieten, sagte die Ministerin. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit setze genau hier ihre Schwerpunkte, in dem sie vor allem nachhaltige Wirtschaftsförderung unterstützt.

Außerdem sei die Drogenbekämpfung auch ein Problem mangelnder Rechtstaatlichkeit, betonte Wieczorek-Zeul. Polizei und Justizbehörden müssten gestärkt werden, Drogenproduzenten und Drogenhändler müssten konsequent verfolgt und bestraft werden. "Es müssen vor allem die Großen gefangen und bestraft werden. Das wäre ein wichtiges Signal für die gesamte Bevölkerung", sagte Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul.

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