caritasFreiburg (epo.de). - Caritas international hat für die Opfer der schweren Überschwemmungen in Indonesien 100.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Mit dem Geld sollen unter anderem Trinkwasser und Babynahrung gekauft werden. Wie Caritas-Mitarbeiter aus Jakarta berichteten, werden zudem weitere Schlauchboote benötigt, um die Überschwemmungsopfer in den Armenvierteln angesichts der bis zu vier Meter hohen Fluten evakuieren zu können. Zur Unterstützung der bereits vor Ort tätigen Mitarbeiter hat das Hilfswerk der deutschen Caritas zwei Nothilfe-Experten entsandt. Auch die Hilfe von MISEREOR ist angelaufen.

Caritas-Mitarbeiter in Jakarta befürchten, dass das Ausmaß der Katastrophe bislang unterschätzt wird: "Die Überschwemmungen in der Hauptstadt legen den Lebensnerv des Landes lahm", sagte der Projektkoordinator von Caritas international in Indonesien, Heinz Terhorst. Elektrizitätswerke seien stillgelegt, die Trinkwasserversorgung und das Kommunikationssystem seien weitgehend zusammengebrochen. Halte der Regen, wie befürchtet, noch weiter an, werde sich die Lage dramatisch verschärfen.

Maßgeblich verantwortlich für die Katastrophe seien illegaler Holzeinschlag, Brandrodungen und Klimawandel, so die Caritas. Oliver Müller, Leiter von Caritas international, forderte angesichts der Überschwemmungen stärkere Anstrengungen im Klimaschutz und in der Katastrophenvorsorge: "Die Erde führt uns in Jakarta vor Augen, wie durch Eingriffe des Menschen eigentlich alltägliche Naturphänomene zur Katastrophe werden."

Seit dem Wochenende sind auch mehrere in Jakarta ansässige Partnerorganisationen von MISEREOR mit Hunderten von Freiwilligen im Einsatz, um den Opfern der Überschwemmungen in Jakarta zu helfen. Sie leisten medizinische Hilfe, liefern Babynahrung, Windeln und Kleidung, aber auch Trinkwasser, Zelte, Matratzen und Decken für Zehntausende von Obdachlosen besonders in Ost- und Nordjakarta. MISEREOR hat seinen Partnern für diese Hilfe bereits 18.000 Euro zur Verfügung gestellt und richtet einen Fonds in Höhe von 30.000 Euro für weitere Maßnahmen ein.

Besonders betroffen sind die Bewohner der ärmsten Stadtteile, wo Behausungen, Schrott und Müll im Wasser versinken und Seuchen drohen. "Unsere Partner vor Ort können zügig und effektiv helfen, weil sie mit den jetzigen Flutopfern seit vielen Jahren bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen in den Slums zusammen gearbeitet haben", berichtet MISEREOR-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon.

Bereits am Wochenende haben MISEREOR-Partner in drei der am schlimmsten betroffenen Gebiete mobile Küchen eingerichtet, um die Opfer mit warmen Mahlzeiten und Trinkwasser zu versorgen. Das Leitungswasser ist verunreinigt und daher ungenießbar. "Einmal mehr hat diese Flut die Ärmsten der Armen getroffen, deren Lebensumstände jetzt noch einmal dramatisch verschlechtert werden. Zu Tausenden leben sie jetzt eingepfercht in öffentlichen Gebäuden und sind dringend auf unsere Hilfe angewiesen", so Bröckelmann-Simon.

Die Kindernothilfe stellte 30.000 Euro für die Opfer der Flut in Jakarta zur Verfügung und rief zu weiteren Spenden auf. Nach Informationen von Kindernothilfe-Mitarbeiter Christian Jung in Indonesien hat die Flut dramatischere Ausmaße als die letzte große Überschwemmung aus dem Jahr 2002: "Siebzig Prozent der Stadtfläche sind überflutet, Telekommunikation sowie Verkehrswege sind erheblich beeinträchtigt." Vier von der Kindernothilfe unterstützte Kindertagesstätten in Jakarta sind direkt betroffen und mussten die Arbeit einstellen.

Spenden mit Stichwort "Soforthilfe Indonesien" werden erbeten auf:

Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202 bei der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe BLZ 660 205 00

Diakonie Katastrophenhilfe, Stuttgart, Spendenkonto 502 707 bei der Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70

MISEREOR: Spendenkonto 52 100, Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00, Kennwort: Flut Indonesien, www.misereor.de

Kindernothilfe: Spenden unter dem Verwendungszweck "Flut Jakarta", Konto: 45 45 40, BLZ: 350 601 90 (KD-Bank Duisburg), www.kindernothilfe.de


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