IFLBonn (epo.de). - Die "Internationalen Freiwilligendienste für unterschiedliche Lebensphasen" (IFL) haben bereits mehr als 220 Freiwillige zwischen 18 und 70 Jahren ins Ausland vermittelt. Im IFL-Projekt arbeiten junge und ältere Menschen ganz selbstverständlich mit- und füreinander in sozialen Projekten im Ausland. So lautet eine erste Bilanz der IFL-Koordinierungsstelle, des Arbeitskreises "Lernen und Helfen in Übersee" (AKLHÜ) in Bonn, nach etwa der Hälfte der insgesamt dreijährigen Modellphase. In der Auswertung wird aufgezeigt, was unter einem generationsübergreifenden Freiwilligendienst zu verstehen ist und wie vielfältig die  Begegnung der Generationen aussehen kann.

Schlagworte wie "Demographischer Wandel" und "Generationenfrage" sind in aller Munde. Insbesondere staatliche und nichtstaatliche Organisationen stehen hier in der Pflicht, Position zu beziehen und ihren Beitrag für eine generationsoffene Gesellschaft zu leisten. Das bundesweit einmalige Projekt IFL wird vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) im Rahmen des Modellprogramms "Generationsübergreifende Freiwilligendienste" gefördert. Das Ziel: Einen internationalen Freiwilligendienst zu schaffen, der keine Altersbeschränkung hat und somit verschiedene Kulturen und Generationen zusammenführt.

Die Auswertung veranschaulicht nun das Besondere am IFL: Seine generationsübergreifende Ausrichtung. Wie gestalten die Organisationen die Freiwilligendienste, um Jung und Alt zusammenzubringen? Wird eine Auseinandersetzung mit dem Thema Generationen gefördert? Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Austausch der Generationen findet auf vielen Ebenen statt: ob in den Vorbereitungsseminaren oder in der Einsatzstelle, in Workshops oder Exkursionen, ob mit den anderen Freiwilligen und MitarbeiterInnen oder mit den Menschen, denen das Engagement zugute kommt.

Da ist zum Beispiel Christine, 19, die in Haifa, Israel, jeden Tag auf Überlebende des Holocausts trifft, sich mit ihnen unterhält, ihnen vorliest, sich mit ihrer Biographie auseinandersetzt. Oder Helga, 66, die in Colorado, USA, Teenage-Mütter dabei unterstützt, ihre Lebenssituation in den Griff zu bekommen. Beide arbeiten mit und für Menschen in anderen Lebensphasen und Kulturen, ein gegenseitiges Geben und Nehmen der besonderen Art.

Viele der 11 Entsendeorganisationen haben den Anspruch des intergenerativen Lernens ernst genommen und auf interessante Weise in ihr Programm integriert. Für die meisten war die Vermittlung älterer Menschen ins Ausland neu. Durch ihre langjährigen Erfahrungen im interkulturellen Austausch jedoch können sie nun ihre Kompetenzen für die Gestaltung eines intergenerativen Dialogs nutzen.

Auf die Bedürfnisse der so unterschiedlichen TeilnehmerInnen gleichermaßen einzugehen und sie zusammenzuführen ist dabei eine besondere Herausforderung. Arbeitsgruppen innerhalb des Trägerverbundes entwickeln kontinuierlich Konzepte, tauschen sich aus, wie mit der neuen Situation umzugehen ist, z.T. werden die Mitarbeiter in Schulungen fortgebildet. Viele beabsichtigen, den generationsübergreifenden Freiwilligendienst auch über die Modellphase hinaus zu erhalten und weiter zu etablieren. Denn man ist sich einig: Das Projekt ist innovativ und zukunftsweisend.

Das Papier "Die Generationenaspekte in den IFL-Freiwilligendiensten" kann auf der ILF-Homepage www.internationale-freiwilligendienste.org heruntergeladen werden.

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