PANHamburg (epo.de). - Anlässlich des Afrika Malaria Tages am 25. April hat das internationale Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN) gemeinsam mit einer globalen Koalition von Nicht-Regierungsorganisationen differenzierte Strategien zur Malariabekämpfung gefordert. Das Bündnis wandte sich insbesondere gegen den Einsatz des Insektenvernichtungsmittels DDT. DDT wird mit einer Reihe chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht.

Unter den Opfern der Malaria sind überwiegend afrikanische Kinder südlich der Sahara, die oft in gesundheitlich abträglichen Situationen leben. Abhilfe ist seit Jahren dringend gefordert. Am 25. April 2000 trafen sich deshalb in Abuja (Nigeria) Vertreter von 44 afrikanischen Ländern, die stark von Malaria betroffen sind, zum ersten Malaria-Gipfel. Sie verständigten sich damals auf das Ziel, die Malaria-Fälle in Afrika bis zum Jahr 2010 zu halbieren, und erklärten den 25. April zum Afrika Malaria Tag.

Im Vorfeld des Afrika Malaria Tages 2007 wurden Rufe laut, global verstärkt das Insektenvernichtungsmittel DDT zur Malariabekämpfung zu verwenden. Gegen diese Forderung wendet sich das Pestizid Aktions-Netzwerk gemeinsam mit einer breiten Koalition von Nicht-Regierungsorganisationen aus aller Welt und fordert mehr Unterstützung für differenzierte Programme statt DDT.

DDT wurde in vielen Ländern wegen seiner Anreicherung in der Nahrungskette verboten. Durch seine Langlebigkeit ist DDT in allen Regionen der Welt nachweisbar. In Regionen, in denen DDT zur Malariakontrolle verwendet wurde, nahmen gestillte Säuglinge über die Muttermilch mehr DDT auf, als durch die Weltgesundheitsorganisation als sicher ("safe") erachtet wird. DDT wird mit einer Reihe chronischer Erkrankungen in Verbindung gebracht. Studien weisen eine Verbindung zwischen Störungen der menschlichen Fortpflanzung und der Belastung mit DDT aus. Dazu zählen z. B. Frühgeburten, reduziertes Geburtsgewicht, vermehrtes Auftreten von Hodenhochstand, mangelhafte Spermaqualität, erhöhtes Brustkrebsrisiko und neurologische Effekte.

"Erfahrungen in verschiedenen Ländern zeigen, dass der Malaria ohne DDT begegnet werden kann", sagte Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany. "Erfolg ist möglich, wenn ein politischer Wille, auf DDT zu verzichten, existiert, und statt der 'chemischen Keule' ein differenziertes Programm durchgeführt wird." Positive Beispiele für erfolgreiche Programme seien etwa in Mexiko, in der Zentralregion Kenias, in Vietnam oder in Indien zu finden. Einer der wichtigsten Aspekte der DDT-freien Strategie sei die Beteiligung der Bevölkerung, kombiniert mit vorsorgenden und die Krankheit behandelnden Maßnahmen.

www.pan-germany.org


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