EEDDar es Salaam (epo.de). - Afrikanische Kirchen und kirchliche Organisationen - Partner von "Brot für die Welt" und Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) - sind sehr besorgt über die Vorschläge der EU-Kommission für die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (Economic Partnership Agreements, EPAs) zwischen der EU und den AKP-Staaten. Anlässlich eines Treffens zwischen Kirchenvertretern aus sieben Ländern des östlichen und südlichen Afrika kritisierten sie den Verlauf der EPA-Verhandlungen und die zu erwartenden negativen Auswirkungen.

"Bei unseren Beratungen ist deutlich geworden, dass EPAs den kirchlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit nicht entsprechen. Vielmehr gefährden sie die Lebensgrundlage vieler Menschen und unsere wirtschaftliche Entwicklung," erklärte Arthur Shoo, Programmdirektor der Gesamtafrikanischen Konferenz der Kirchen (AACC). Bei dem Treffen beschlossen die Teilnehmer, das Engagement der Kirchen gegen EPAs zu verstärken.

"Bei Verhandlungen die sich so entscheidend auf unsere Länder auswirken, ist es wichtig, alle betroffenen Gruppen einzubeziehen, wie es das Cotonou-Partnerschaftsabkommen vorsieht. Das gilt vor allem für die besonders negativ betroffenen Kleinbauern", sagte Pam Mwananshiku, Mitglied im Exekutivausschuss des Nationalen Kirchenrats von Sambia (CCZ). "Wir fordern eine konsequente Beteiligung der Zivilgesellschaft am Verhandlungsprozess. Denn die Realität zeigt, dass nicht einmal die Parlamentarier unserer Länder sich ausreichend informiert fühlen", so Mwananshiku.

Auch das jüngste Angebot der Europäischen Kommission, das eine völlige Öffnung der EU-Märkte zugunsten aller AKP-Länder vorsieht, wurde von den Teilnehmern kritisiert. "Dieses Angebot hilft uns nicht im Kampf gegen die Armut, da es nicht den Kern der Probleme hier in Afrika trifft", erklärte Joseph Ngereza vom tansanischen Kirchenrat. "Für die Sicherung der Lebensgrundlagen der ärmsten Gesellschaftsgruppen ist es viel wichtiger, die eigenen Märkte effektiv schützen zu können."

Der Generalsekretär des gemeinsamen Kirchenrats in Uganda, Rev. Canon Grace Kaiso, beklagte die mangelnde Bereitschaft Europas, afrikanische Entwicklungswege anzuerkennen. "Es gibt Vereinbarungen der Afrikanischen Union, die Zusammenarbeit und Integration in Afrika voranzutreiben. Die EPA-Verhandlungen ignorieren diese Bestrebungen und gefährden die gesamtafrikanische Integration."

Europäische Union und AKP-Staaten verhandeln derzeit Freihandelsverträge, sogenannte Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs), die die AKP-Staaten zu umfangreichen Marktöffnungen für die Exporte der EU verpflichten sollen. Brot für die Welt und der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) unterstützen die afrikanischen Kirchen bei ihren Bemühungen um gerechte wirtschaftliche Beziehungen mit der Europäischen Union. Das Treffen in Dar es Salaam diente der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie zur Verhinderung ungerechter Handelsabkommen.

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