ASW 50Berlin (epo.de). - Mit einem Aufruf unter dem Motto "Perspektiven für eine solidarische Welt" hat die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt (ASW) ihre Jubiläumsaktionen zum 50. Geburtstag gestartet. Die 1957 in Berlin gegründete Organisation gehört zu den ältesten entwicklungspolitischen Organisationen in Deutschland. Eine Vorreiterrolle hat die ASW bezüglich ihres Konzeptes: Seit ihren Anfängen entsendet die Organisation keine "Entwicklungshelfer" oder "Experten". Alle geförderten Projekte werden von Menschen vor Ort ins Leben gerufen und eigenverantwortlich umgesetzt.

Förderungsziel der ASW ist es, benachteiligte Gruppen vor Ort finanziell und ideell so zu stärken, dass sie langfristig und unabhängig den sozialen Wandel in ihren Ländern gestalten. Schwerpunktthemen der ASW sind die Wahrung der Menschenrechte, die Stärkung von Frauen und der Schutz der Umwelt in den Ländern des Südens. Aktuell werden in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen mehr als 60 Projekte in Brasilien, Indien und Afrika gefördert. Die Arbeit wird zu 95 Prozent aus Spenden finanziert.

Der "Aufruf für die Hungernden", der 1957 von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter Willy Brandt, Heinz Galinski, Otto Suhr und Lothar Kreyssig, unterzeichnet wurde, markiert die Geburtsstunde der Aktionsgemeinschaft. Damals wurden die Menschen im Deutschland der Nachkriegszeit aufgefordert, auf eine Mahlzeit pro Woche zu verzichten und das gesparte Geld für Hungernde in armen Ländern zu spenden.

50 Jahre danach appelliert die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt in ihrem aktuellen Aufruf wieder an jeden Einzelnen: Weil weder Wirtschaft noch Politik ausreichend Verantwortung für globale Gerechtigkeit zeigten, fordert die ASW eine neue Solidarität und ruft die Bürger dazu auf, 0,7 Prozent ihres Einkommens engagierten Menschen im Süden zu spenden. Da die Regierungen ihre politischen Versprechen nicht einlösten, müsse jeder Einzelne, gerade in den reichen Ländern, Verantwortung übernehmen und ein Zeichen für eine solidarische Welt setzen, so der Aufruftext.

Bis Oktober werden auf Veranstaltungen wie dem Evangelischen Kirchentag in Köln oder dem Umweltfestival in Berlin Unterschriften gesammelt, die dem Aufruf Gewicht verleihen sollen. Ein Jubiläumsevent am 15. September 2007 in Berlin soll die Vielfalt der Projekte der ASW zeigen. Erwartet werden Projektpartner aus Brasilien, Indien und Burkina Faso.

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