OxfamBerlin (epo.de). - Die Minister der G4-Länder USA, EU, Indien und Brasilien sollen bei ihren Gesprächen in Potsdam über den Welthandel auch die Interessen und Bedürfnisse der ärmeren Entwicklungsländer berücksichtigen. Das hat Oxfam Deutschland am Mittwoch in Berlin gefordert. Das G4-Treffen soll dazu dienen, die Verhandlungen über die Doha-Entwicklungsrunde wieder in Gang zu bringen.

"Arme Entwicklungsländer werden durch die Agrarsubventionen der EU und der USA systematisch benachteiligt", erklärte Corinna Heineke, Handelsexpertin von Oxfam Deutschland. "Weil die reichen Länder die Märkte armer Länder mit billigen subventionierten Agrarprodukten wie Milchpulver, Tomaten oder Reis überschwemmen, hat die einheimische Landwirtschaft keine Chance. Im Zuge der Armutsbekämpfung ist es daher dringend notwendig, gerechte Handelsregeln zu etablieren, die dem Agrar-Dumping ein Ende setzen."

Heineke kritisierte, der Verhandlungsprozess der letzten Monate im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO sei nicht transparent gewesen. Die am wenigsten entwickelten Länder hätten bei den Verhandlungen nicht mit am Tisch gesessen. Es bestehe deshalb die Gefahr, dass die ärmsten Länder im Anschluss an das G4-Treffen dazu gedrängt würden, einen Entwurf zu akzeptieren, der nicht ihre Interessen berücksichtigt.

"Ein solcher Deal wäre positiv für die großen und exportstarken Konzerne der Industrie- und Schwellenländer, hätte aber katastrophale Folgen für die Kleinbauern, schutzbedürftige Industriezweige oder öffentliche Dienstleistungen in den ärmeren Entwicklungsländern", betonte Heineke.

ww.oxfam.de


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