eireneNeuwied (epo.de). - Der Internationale Christliche Friedensdienst EIRENE hat das Missverhältnis zwischen den wachsenden Rüstungsausgaben und den eingesetzten Mitteln zur Bekämpfung der Armut kritisiert. Die weltweiten Rüstungsausgaben von rund 900 Milliarden Euro im Jahr 2006 seien ein "Skandal, zumal Deutschland  nach den USA und Russland der drittgrößte Exporteur von Militärmaterial ist", sagte EIRENE-Geschäftsführerin Angela König bei der Vorlage des Geschäftsbericht 2006 am Mittwoch in Neuwied.

Mit einem Haushalt von rund 3,4 Millionen Euro förderte EIRENE dem Bericht zufolge im Jahr 2006 zahlreiche Projekte in Afrika und Lateinamerika  und unterstützte Partnerorganisationen durch den Einsatz von Fachkräften und Freiwilligen. Zum Stichtag 31.12. 2006 waren mit EIRENE 21 Fachkräfte und 75 Freiwillige weltweit im Einsatz.

Schwerpunkte der Projektarbeit lagen in den Bereichen Armutsbekämpfung, Schutz der natürlichen Ressourcen und Förderung von Menschenrechten. Mit über 926.000 Euro konnte EIRENE Projekte zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung unterstützen. Diese Projekte werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des Programms Ziviler Friedensdienst (ZFD) besonders gefördert.

Sehr erfreulich war die Entwicklung im EIRENE-Freiwilligenprogramm, so Angela König. Junge und ältere EIRENE-Freiwillige unterstützen in diesem Programm  Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben müssen. Sie engagieren sich für obdachlose Familien in den USA, für Flüchtlinge in Frankreich oder Straßenkinder in Rumänien. Weitere Einsatzfelder sind  Projekte der Friedensarbeit in Nordirland oder Kampagnen zum Klimaschutz in Belgien.

Immer mehr Freiwillige engagieren sich mit EIRENE auch in Projekten in Afrika und Lateinamerika. Für das von der Bundesregierung für das kommende Jahr angekündigte neue entwicklungspolitische Freiwilligenprogramm konnte EIRENE seine langjährige Erfahrung in der Konzeptentwicklung einbringen. 

Einen besonderen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und zum christlich-islamischen Dialog möchte EIRENE mit seinem neuen Freiwilligenprogramm in Marokko leisten. In den kommenden Monaten werden die ersten Freiwilligen nach Marokko ausreisen und Projekte in den Bereichen Kinder- und Jugendarbeit, Frauenförderung und Menschenrechte unterstützen.

Die Spendeneinnahmen blieben dem Geschäftsbericht zufolge im Jahr 2006 leicht hinter den Erwartungen zurück. Für die Projektarbeit erhielt EIRENE im Jahr 2006 mit 696.000 Euro einen Anteil am Gesamthaushalt in Höhe von ca. 21%. 

www.eirene.org


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