WFPKhartum (epo.de). - Das Welternährungs-programm der Vereinten Nationen (WFP) hat die dramatische Eskalation der Attacken auf humanitäre Helfer und Nahrungsmittelkonvois in Darfur verurteilt. Die Angriffe gefährdeten das WFP dabei, Hilfe zu Millionen hungriger Menschen in der von Gewalt zerrütteten Region im Sudan zu bringen, erklärte die weltgrößte humanitäre Hilfsorganisation am Mittwoch in der sudanesischen Hauptstadt Khartum.

"Innerhalb der letzten zwei Wochen wurden neun Nahrungsmittelkonvois in ganz Darfur von bewaffneten Kriminellen überfallen", sagte Kenro Oshidari, WFP-Landesdirektor im Sudan. "WFP-Mitarbeiter und Vertragspartner werden mit beängstigender Häufigkeit mit Waffengewalt angehalten, aus ihren Fahrzeugen gezerrt und überfallen."

Oshidari rief alle Parteien des Darfur-Konflikts auf, sich für die Sicherheit der humanitären Helfer einzusetzen, damit die UN-Nahrungsmittelhilfe-Organisation und andere Hilfsorganisationen ihre überlebensnotwendige Arbeit fortsetzen könnten. "Diese abscheulichen Angriffe müssen gestoppt werden. Sie haben genau die Menschen zum Ziel, die versuchen, den am meisten Gefährdeten in Darfur zu helfen", sagte er.

In diesem Jahr wurden bereits 18 WFP-Konvois von bewaffneten Kriminellen überfallen und vier Fahrzeuge geraubt. Sechs WFP-Fahrzeuge, darunter LKW und kleinere Fahrzeuge, wurden laut WFP gestohlen. 10 Mitarbeiter und Vertragspartner wurden entweder festgehalten oder verschleppt.

Die Operation in Darfur ist die größte des UN World Food Programme. 790 Mitarbeiter unterstützen jeden Monat mehr als zwei Millionen Menschen mit Nahrungsmittelhilfe. WFP unterhält auch Verträge mit kommerziellen Logistikfirmen, um Nahrungsmittel in die Region zu bringen. In diesem Jahr plant WFP, bis zu 450.000 Tonnen Nahrungsmittel im Wert von rund einer halben Milliarde US-Dollar in Darfur zu verteilen.

Durch die schlechte Sicherheitslage konnte WFP im Juni 170.000 Menschen nicht erreichen. Dies sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum letzten März, als 60.000 Menschen nicht versorgt werden konnten, so das WFP. sei Folge der Attacken auf Konvois in den letzen Wochen wurde die Straße zwischen Nyala, der Hauptstadt des Staates Süd Darfur, und der Stadt Kass zum Sperrgebiet für UN-Mitarbeiter erklärt worden. In Norddarfur waren Nahrungslieferungen in die Stadt Kabkabiya betroffen.

Laut UN-Sicherheitsbeauftragten sind Überfälle auf Fahrzeuge inzwischen die Hauptbedrohung für die Sicherheit der Helfer in Darfur. Der jüngste besorgniserregende Trend sei es, dass die Räuber Fahrzeuge stehlen und die Insassen verschleppen. Dies gebe den Kriminellen Zeit sich in Sicherheit zu bringen, bevor die Betroffenen Alarm schlagen können. Bislang wurden alle WFP-Mitarbeiter wieder freigelassen, einige wurden jedoch verletzt und mussten im Krankenhaus betreut werden.

 www.wfp.org


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