DarfurKöln (epo.de). - Das Kinderhilfswerk UNICEF hat einen raschen Beginn des vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beschlossenen UN-Friedenseinsatzes in der westsudanesischen Bürgerkriegsprovinz Darfur gefordert. Die Truppen müssten so schnell wie möglich helfen, den Zugang zu den Flüchtlingen und Vertriebenen zu verbessern, erklärte UNICEF Deutschland am Donnerstag in Köln. Nach UN-Schätzungen sind gegenwärtig über eine halbe Million Menschen komplett von Hilfe abgeschnitten.

"Insbesondere die Kinder leiden unter der unzureichenden Versorgung mit Nahrungsmitteln, Wasser und medizinischer Hilfe", erklärte UNICEF. In einigen Lagern seien mehr als 25 Prozent der Kinder akut mangelernährt, in den Lagern Abu Shok und Al Salaam in Nord-Darfur seien es sogar über 30 Prozent.

"Die internationale Gemeinschaft muss die Friedenstruppen so schnell wie möglich zum Einsatz bringen. Jede weitere Verzögerung kann für viele Kinder das Todesurteil bedeuten", sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.

Vier Jahre nach dem Beginn der Vertreibungen sind in Darfur nach UN-Schätzungen rund vier Millionen Menschen auf Hilfe von außen angewiesen, die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Nach einer aktuellen Untersuchung von UNICEF hat sich der Ernährungszustand der Kinder in verschiedenen Lagern im Vergleich zum Vorjahr weiter verschlechtert. Viele seien so geschwächt, dass sie Krankheiten wie Malaria oder Durchfall nichts mehr entgegenzusetzen hätten.

UNICEF rief dringend dazu auf, die Verteilung von Zusatznahrung an Kinder in den betroffenen Gebieten sicherzustellen, um eine weitere Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes zu verhindern. "Bereits heute sterben jeden Tag in Darfur durchschnittlich 75 Kinder unter fünf Jahren an Schwäche und Krankheiten", mahnte das Kinderhilfswerk.

Überfälle, Entführungen und Straßenblockaden schränken die Arbeitsmöglichkeiten der Hilfsorganisationen vor allem im Norden, in der Mitte und Teilen von Süd-Darfur stark ein. Allein seit 2006 seien 17 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in Darfur gestorben.

Trotz dieser schwierigen Bedingungen stellt UNICEF in der Bürgerkriegsprovinz nach eigenen Angaben die Wasserversorgung für rund 1,1 Millionen Menschen sicher, stellt jeden Monat Spezialnahrung und Medikamente für 4.500 schwer mangelernährte Kinder bereit und versorgt Gesundheitsstationen und Krankenhäuser mit Medikamenten und Impfstoffen. In Notschulen werden mit Hilfe von UNICEF etwa 500.000 Kinder unterrichtet.

UNICEF ruft zu Spenden auf: Spendenkonto 300.000, Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLZ 37020500), Stichwort: Sudan

www.unicef.de


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