unicefKöln (epo.de). - Millionen Menschen in Indien, Bangladesch und Nepal müssen nach Einschätzung von UNICEF in den kommenden Wochen weiter mit Nahrung, Trinkwasser und medizinischer Hilfe versorgt werden. Auch wenn die Wassermassen langsam zurückgehen, seien vor allem Kinder und schwangere Frauen noch lange Zeit durch Mangelernährung und Krankheiten wie Durchfall, Malaria und Lungenentzündung bedroht. In Bangladesch seien durch die schlechten hygienischen Bedingungen in den Überschwemmungsgebieten bereits rund 50.000 Menschen an schwerem Durchfall erkrankt.

In den indischen Bundesstaaten Bihar, Uttar Pradesch und Assam wissen Hunderttausende Menschen nicht, wohin sie gehen sollen. Nach Behördenangaben wurden durch die Überschwemmungen mehr als 260.000 Häuser zerstört oder schwer beschädigt. Die meisten Brunnen sind durch Abwässer verseucht und die Felder verwüstet. Millionen Kinder in Indien und Bangladesch können nicht mehr zur Schule gehen, da Tausende Schulgebäude unter Wasser stehen oder als Notunterkünfte genutzt werden.

"Das Wasser sinkt langsam, aber die Not bleibt. Wir müssen die Menschen in den Überschwemmungsgebieten weiter mit sauberem Trinkwasser, Latrinen und Nahrung versorgen. Schulen müssen rasch wieder in Stand gesetzt werden. Dazu bitten wir dringend um Spenden", sagte Heide Simonis, Vorsitzende von UNICEF Deutschland.

Die Überschwemmungsgebiete in Indien, Nepal und Bangladesch zählen zu den ärmsten Regionen Asiens. Trotz vieler Fortschritte in den vergangenen Jahren seien auch 60 Jahre nach der Gründung des Staates Indien in den betroffenen Bundesstaaten über die Hälfte aller Kinder chronisch mangelernährt und wüchsen in extremer Armut auf, kritisierte das Kinderhilfswerk.

Als Teil des nationalen Katastrophenschutzes unterstützt UNICEF seit Beginn der Naturkatastrophe die Behörden und Nichtregierungsorganisationen bei der Notversorgung der Obdachlosen mit Schutzutensilien, sauberem Wasser, Nahrung, Medikamenten und Hygieneartikeln.

In Bihar stellte UNICEF zusammen mit den Behörden 300 Gesundheitsteams zusammen, die Kinder impfen und Vitamin-A- sowie Eisentabletten verteilen. In den kommenden Wochen soll ein Netzwerk von 10.000 freiwilligen Helfern laufend den Gesundheitszustand der Kinder in den Dörfern überwachen.

In Bangladesch verteilt UNICEF zusammen mit dem Welternährungsprogramm hochproteinhaltige Kekse und Zusatznahrung an mehr als 210.000 Menschen. Weiter wurden Basismedikamente für 200.000 Menschen und 400.000 Infusionsbeutel sowie zehn mobile Anlagen zur Wasseraufbereitung bereitgestellt. Gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen bereitet UNICEF den Einsatz von Notschulen vor.

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