Frankfurt a.M./Porto Alegre (epo). - Mehr als 120.000 Menschen aus allen Teilen der Welt haben am fünften Weltsozialforum (WSF) teilgenommen, das in Porto Alegre/Brasilien zu Ende gegangen ist. Damit hat das Forum die sehr hohen TeilnehmerInnenzahlen der vergangenen beiden Jahre übertroffen. Attac zieht eine sehr positive Bilanz des WSF. "Der Ablauf und die Ergebnisse des WSF haben gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und viele unschätzbare Schritte vorankommen", sagte Philipp Hersel, Mitglied des bundesweiten Koordinierungskreises von Attac-Deutschland, in Porto Alegre.
In diesem Jahr seien Struktur und Ablauf des WSF stärker auf die Vernetzung, die Stärkung der Handlungsfähigkeit und die Bündelung von Themen ausgerichtet worden, so Attac. "Wir sind an vielen Stellen konkret weitergekommen", so Hersel. So sei beim internationalen Treffen von Attac verabredet worden, verbindlichere Strukturen für die weltweite Koordination aufzubauen. Im vergangenen Jahr hatte Attac bereits die europäische Koordination seiner inzwischen über 50 Länderzweige vorangetrieben.
Auch in die Zusammenarbeit der weltweiten Entschuldungsbewegung habe das WSF neuen Schwung gebracht. Auf Einladung von Attac Deutschland trafen sich Aktivisten von über 20 landesweiten Entschuldungskampagnen und VertreterInnen weltweiter Entschuldungsnetzwerke aus allen Kontinenten. Auch hier seien verschiedene Schritte zur besseren Koordination beschlossen und praktische Absprachen z.B. mit Blick auf den G8-Gipfel in Großbritannien im Juli getroffen worden.
Ebenfalls vorangekommen ist die globalisierungskritische Bewegung laut Attac in der Vorbereitung von Protesten gegen die nächste Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation im Dezember 2005 in Hongkong. "Ein zentrales Anliegen ist die Zusammenarbeit mit den Soziale Bewegungen aus dem Süden. Wir wollen in Zukunft verstärkt auch in Deutschland die Menschen zu Wort kommen lassen, die unter der aggressiven Handelspolitik der EU, der Bundesregierung und der europäischen Konzerne zu leiden haben", sagte Johannes Lauterbach, der für die AG Welthandel und WTO von Attac-Deutschland am WSF teilnahm. Wichtige Schritte in dieser Richtung, wie z.B. den Austausch von ExpertInnenen und AktivistInnen zwischen den Attac-Zweigen aus Süd und Nord, seien beim internationalen Attac-Treffen auf den Weg gebracht worden.
"Wir alle haben aus den letzten Weltsozialforen viel gelernt. Das Weltsozialforum ist durch die gewachsenen Netze inzwischen wirklich immer und überall. In Porto Alegre waren wir viele an einem Ort, den Rest des Jahres sind wir noch viel mehr fast überall", sagte Philipp Hersel.