Berlin (epo.de). - In Afrika leiden mehr als eine Million Menschen in 17 Ländern südlich der Sahara nach extremen Regenfällen unter den Überschwemmungen. Aufgrund der nach wie vor ernsten Lage haben Hilfsorganisationen erneut zur Spenden aufgerufen. Allein in Uganda sind mehr als 300.000 Menschen von der Naturkatastrophe betroffen.

UNICEF verstärkte seine Hilfe in den Überschwemmungsgebieten und rief zu Spenden auf. Viele Dörfer in abgelegenen Regionen Ugandas seien von der Außenwelt abgeschnitten. Das Schmutzwasser habe die Brunnen verseucht und sei Brutherd für Erreger von lebensgefährlichem Durchfall, Cholera und anderen Infektionskrankheiten. UNICEF wies darauf hin, dass in den Überschwemmungsgebieten insbesondere für Kinder die Gefahr von Malaria stark zunimmt. Den Gesundheitsstationen fehlten Medikamente, um die Bevölkerung zu versorgen. Hunderte Schulen seien durch die Wassermassen beschädigt oder in Notunterkünfte umgewandelt worden. Allein in Uganda könnten 150.000 Kinder nicht mehr zur Schule gehen.

In den betroffenen Ländern unterstützt UNICEF die Organisation von Hilfsmaßnahmen. In Uganda stellte UNICEF beispielsweise große Mengen Materialien zur Wasseraufbereitung, Kanister, Filter und Seife für 15.000 Familien bereit und versucht zusammen mit den lokalen Behörden, die sanitären und hygienischen Bedingungen zu verbessern. In Norduganda wurden bereits tausende imprägnierte Moskitonetze zum Schutz vor Malaria verteilt. In Äthiopien stellt UNICEF Rettungsboote, Materialien zur Wasserreinigung, Trinkwassertanks und Medikamente bereit. In Ghana werden Medikamente, Wasserkanister, Hygieneartikel, Moskitonetze, Decken und Kochgeschirr verteilt.

Im Nordosten Ugandas habe die Regierung inzwischen den Notstand ausgerufen, berichtete Craig Kippels vom Lutherischen Weltbund Uganda, der Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe. "Zehntausende Menschen sind vor den Wassermassen auf der Flucht und auf Hilfe von außen angewiesen. Viele Trinkwasserquellen und Brunnen sind durch das Hochwasser verschmutzt. Die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Durchfall und Cholera ausbreiten, ist groß."

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat bislang 50.000 Euro bereitgestellt. Gemeinsam mit dem Lutherischen Weltbund hat sie bereits Decken, Plastikplanen und Moskitonetze an 440 Familien in den Distrikten Amuria und Katakwi verteilt. Die Nothilfe kommt vor allem Kranken, Witwen und Frauen, die alleine einen Haushalt führen müssen, zugute. "Der Bedarf ist weitaus höher", so Craig Kippels. Weitere Hilfsprogramme sind geplant.

Im Sudan hat der Rote Halbmond bereits tausende Zelte, Plastikplanen und Decken ausgegeben. Chlortabletten, Moskitonetze und Seife konnten an 49.000 Personen verteilt werden, um die Seuchengefahr so weit wie möglich einzudämmen. Das Deutsche Rote Kreuz schickte einen Hilfsflug in die sudanesische Stadt Kosti am Weißen Nil - an Bord eine Trinkwasseraufbereitungsanlage, die bis zu 20.000 Menschen täglich mit sauberem Wasser versorgen kann.

Das Kinderhilfswerk Plan hat ein Hilfsprogramm für die betroffenen Familien gestartet und bittet um Spenden. Plan konzentriert seine Maßnahmen auf die überfluteten Länder Benin und Ghana in Westafrika sowie Sudan in Ostafrika. Die Hilfsorganisation vergibt Nahrungsmittel, Trinkwasser, Medikamente, Decken und Kleider an betroffene Kinder und ihre Familien. Zudem werden Notunterkünfte eingerichtet.

Die Kindernothilfe hat 30.000 Euro für die Opfer der Überschwemmungen im Sudan bereitgestellt. Gemeinsam mit ihrem Partner Hoffnungszeichen versorgt das Duisburger Hilfswerk die am schlimmsten betroffenen Familien mit Moskitonetzen, Lebensmitteln, Kochgeschirr und Hygieneartikeln.

Die Hilfe konzentriert sich zunächst auf die Region Raga südlich von Darfur. Dort treffen mehrere Flüsse aufeinander und haben weite Teile des Gebietes überschwemmt. Nach UN-Angaben haben die Fluten rund 200.000 Menschen obdachlos gemacht. Im Moment ist mit Lkw kein Durchkommen nach Raga. Die Hauptverkehrsstraßen sind unpassierbar. Deshalb werden die Hilfsgüter per Flugzeug in die überschwemmten Gebiete transportiert.

www.unicef.de
www.diakonie-katastrophenhilfe.de
www.drk.de
www.plan-deutschland.de
www.kindernothilfe.de