DRKBerlin (epo.de). - In Mexiko liefern nach den schweren Überschwemmungen im Bundesstaat Tabasco rund 2.500 Freiwillige vom Roten Kreuz Lebensmittel an Flutopfer. Sie helfen auch bei Evakuierungen und leisten Erste Hilfe, teilte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Montag in Berlin mit. Mindestens 700.000 Menschen sind im Bundesstaat Tabasco von der Überflutung betroffen. Die Diakonie Katastrophenhilfe rief erneut zu Spenden für die Opfer der schweren Überschwemmungen in Mexiko und in der Dominikanischen Republik auf. Die Malteser stellten 150.000 Euro Nothilfe zur Verfügung.

Das Mexikanische Rote Kreuz arbeitet auf Hochtouren, um den Opfern einer der schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte Mexikos, zu helfen. Bisher hätten Rotkreuzhelfer etwa 4.000 Menschen evakuieren können, so das DRK. Sie hätten Lebensmittelpakete an etwa 9.000 Haushalte geliefert. Die betroffenen Menschen benötigen Lebensmittel, frisches Wasser und Unterkünfte mit sanitären Anlagen wie Toiletten und Duschen. Aus Genf hat die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften 200.000 Schweizer Franken (etwa 120.000 Euro) für die Hilfsarbeiten zur Verfügung gestellt.

Unterdessen hat das Deutsche Rote Kreuz einen Experten für humanitäre Hilfe in die Dominikanische Republik gesandt, der das Rote Kreuz vor Ort unterstützt. Hier hat der Wirbelsturm "Noel" über 20.000 Menschen obdachlos gemacht. Dutzende sind ums Leben gekommen. Die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften rechnet mit notwendiger Hilfe im Wert von über 470.000 Euro für Lebensmittel, Decken, Notunterkünfte und Erste Hilfe in der Dominikanischen Republik und auf Haiti.

"Die Situation in Tabasco ist dramatisch. Im Prinzip ist der gesamte Bundesstaat unter Wasser, zum Teil mehrere Meter", erklärte Michael Jordan, Leiter des Regionalbüros Lateinamerika der Diakonie Katastrophenhilfe. "Die Überschwemmungen gehen ganz langsam zurück. Dadurch wird das tatsächliche Ausmaß erst wirklich deutlich." Über eine Million Menschen sind von den Überschwemmungen betroffen. Die komplette Ernte ist zerstört.

"Im Moment funktioniert die staatliche Nothilfe recht gut. Die nächste Katastrophe kommt erst in ein paar Wochen, nämlich dann, wenn die Lebensmittelvorräte zur Neige gehen. Viele der Betroffenen haben alles verloren", skizzierte Jordan die Herausforderungen für die nahe Zukunft. In den letzten drei Tagen war soviel Regen gefallen wie sonst in einem ganzen Jahr. Neben der akuten Nothilfe unternehmen die Helfer derzeit alles, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. "Da vielerorts die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen ist und sehr viele Tierkadaver in den Fluten treiben, ist das Seuchenrisiko als extrem hoch einzuschätzen," warnte Michael Jordan von der Diakonie Katastrophenhilfe.

Ähnlich ist die Situation in der Dominikanischen Republik. Auch hier gehen die Überschwemmungen zurück, wenn auch nur sehr langsam. Die Diakonie Katastrophenhilfe verteilt über ihre Partnerorganisation Lebensmittel, Trinkwasser, Kerzen und Moskitonetze. "Wir packen ins jedes Nothilfepaket noch Warnhinweise zur Gesundheitsgefährdung. Die Gefahr, dass es zum Ausbruch von Seuchen kommt, ist sehr hoch. Wir sagen den Menschen, dass sie das Wasser auf keinen Fall zum Trinken, Kochen oder auch nur zum Waschen benutzen dürfen," beschrieb Astrid Nissen, Leiterin des Lokalbüros der Diakonie Katastrophenhilfe, die Nothilfe in der Dominikanischen Republik.

Die Mehrzahl der Betroffenen sind haitianische Wanderarbeiter, die mit ihren Familien am Rand der Zuckerrohrplantagen und Städte leben. "Sie lebten schon vor den Überschwemmungen unter ärmlichsten Bedingungen. Jetzt haben viele ihr letztes Hab und Gut und damit jegliche Perspektive verloren," so Astrid Nissen.

"Beide Katastrophen zeigen mehr als deutlich auf, mit was wir zukünftig in Küstengebieten wie diesen rechnen müssen. Alle Experten vor Ort sind sich einig, dass dies nur die Vorboten der Katastrophen sind, die durch den Klimawandel noch erheblich zunehmen werden," erklärte Michael Jordan.

Das internationale Netzwerk des Malteserordens und Malteser International stellten 150.000 Euro für die Opfer der Überschwemmungen im mexikanischen Bundesstaat Tabasco zur Verfügung. "Die Flutkatastrophe nimmt immer dramatischere Ausmaße an. Rund 95 Prozent des Bundesstaates Tabasco sind nach den starken Regenfällen der vergangenen Woche überflutet", berichtete Ingo Radtke, Leiter von Malteser International. "Die Situation ist schlimmer, als bisher in den Medien dargestellt wurde. Rund eine Million Menschen sind direkt von den Überschwemmungen betroffen, circa 300.000 sind noch immer vom Wasser eingeschlossen. Da das Wasser nicht abfließen kann, droht der Ausbruch von Cholera, Malaria und Dengue Fieber."

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