RdRHamburg/Sarawak (epo.de). - Der seit Ende Oktober 2007 vermisste Penan-Häuptling Kelesau Naan aus dem malaysischen Bundesstaat Sarawak auf Borneo ist nach Informationen von Rettet den Regenwald (RdR, Hamburg) tot aufgefunden worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, war die Leiche von Kelesau Naan bereits im Dezember entdeckt worden. Sie weise Spuren von Gewaltanwendung auf, so RdR. "Seine Hand war gebrochen und sah aus, als sei sie mit einem scharfen Gegenstand traktiert worden", berichtete Matin Bujang, ein Verwandter des Penan-Häuptlings.

In seinem Heimatdorf Long Kerong sind die Bewohner der festen Überzeugung, dass der über 70 Jahre alte Kelesau Naan nicht Opfer eines Unfalls, sondern eines Mordanschlags wurde. Seit vielen Jahren habe er als politischer Führer gegen den Holzeinschlag in den umliegenden Regenwäldern gekämpft, die die Penan als traditionelle Lebensgrundlage zum Jagen, Fischen und Sammeln benötigen, berichtete Rettet den Regenwald. Für den malaysischen Holzkonzern Samling sei Kelesau Naan ein lästiger Waldschützer gewesen.

Kelesau Naans Leiche war den Berichten zufolge etwa zwei Stunden Fußmarsch von seinem Heimatdorf entfernt gefunden worden. "Wir sind schockiert über seinen Tod. Die Penan haben einen Häuptling verloren, der bei den Ureinwohnern ein hohes Ansehen hatte und der mit viel Mut gegen den illegalen Holzeinschlag in seiner Heimat gekämpft hat", sagte Reinhard Behrend, Vorsitzender von RdR. "Wir fordern von der Regierung in Sarawak eine unabhängige Untersuchung der Todesumstände und einen sofortigen Stopp aller Holzeinschläge im traditionellen Lebensraum der Penan."

Seit rund 20 Jahren kämpfen die Penan für den Schutz ihrer Lebensräume. Hauptursache für die verzweifelte Lage der Ureinwohner ist der kommerzielle Holzeinschlag, der mit schwerem Gerät immer tiefer in die Wälder Sarawaks vorgedrungen ist. Weite Teile des Penan-Territoriums sind laut RdR bereits geplündert, darunter auch Flächen, die den Penan von der Regierung in der Vergangenheit als Schutzgebiete in Aussicht gestellt wurden. Aktuell bedrohe vor allem der malaysische Holzkonzern Samling die letzten noch intakten Urwälder von Sarawak. Regierungsbeamte und Polizisten arbeiteten dabei häufig als Handlanger der Holzindustrie.

www.regenwald.org


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