BfdWStuttgart (epo.de). - "Brot für die Welt" hofft auf Fortschritte bei der Umsetzung des Menschrechts auf Wasser. Voraussichtlich nach Ostern wird der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen (UN) über eine Resolution zum Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung abstimmen. "Die Chancen stehen gut, dass die Resolution angenommen wird", erklärte Danuta Sacher, Abteilungsleiterin für Politik und Kampagnen bei "Brot für die Welt". Eine Verabschiedung des Beschlusses erhöhe den Druck auf die Staaten, diese Grundversorgung zu gewährleisten.

"Kern des Menschenrechts auf Wasser ist es, dass Bürger ihre Regierungen rechtlich zur Verantwortung ziehen können", sagte Sacher. Gerade die Einklagbarkeit mache es aber schwierig, Fortschritte im Menschenrechtsschutz zu erreichen, da viele Staaten vor den rechtlichen Verbindlichkeiten zurückschreckten.

"Wenn der Menschenrechtsrat den Beschluss annimmt, dann ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung", so Sacher. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Staaten den im Jahr 2000 selbst gesetzten Millenniumszielen hinterher hinkten: "Wir sind noch weit von dem Ziel entfernt, bis 2015 den Anteil der Menschen, die keinen Zugang zu reinem Trinkwasser oder grundlegender sanitärer Versorgung haben, auf die Hälfte zu reduzieren."

Deutschland und Spanien hatten die Resolution am 19. März in den UN-Menschenrechtsrat eingebracht. Sie sieht vor, dass ein unabhängiger Experte mit einem dreijährigen Mandat eingesetzt wird. Er soll internationale Maßnahmen zur Umsetzung des Rechts auf Wasser vorschlagen und Länder in der Umsetzung beraten.

Am 22. März wird unter dem Motto "Jahr der sanitären Grundversorgung" der Weltwassertag der Vereinten Nationen begangen. Immer noch haben nach Schätzungen der UN 1,2 Milliarden Menschen keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 2,6 Milliarden Menschen leben ohne sanitäre Grundversorgung. "Brot für die Welt" setzt sich seit Jahren für eine verbesserte Umsetzung des Menschenrechts auf Wasser und sanitäre Grundversorgung ein.

Auch wenn Wasser weltweit ein zunehmend knappes Gut wird, sind die meisten Zugangsprobleme zu Wasser und sanitärer Grundversorgung politisch verursacht, so Brot für die Welt. Besonders arme Bevölkerungsgruppen sind betroffen, weil sie etwa in ländlichen Regionen nicht in der nationalen Wasserpolitik berücksichtigt werden oder weil ihre Slumgebiete nicht in die Stadtplanung einbezogen werden. Das verfügbare Wasser bleibt oft Mittelschichtshaushalten vorbehalten und wird in vielen afrikanischen Ländern für die Exportlandwirtschaft verwendet. Deshalb zahlen gerade Arme oft die höchsten Preise für Trinkwasser bei fliegenden Händlern oder an Tankwagen.

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