HWZBonn (epo.de). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat eine Prüfung der geplanten Beimischungsquoten für Biokraftstoffe gefordert. "Wir tragen auch Verantwortung dafür, dass unsere Bemühungen für einen besseren Klimaschutz nicht zu mehr Hunger, Armut, Umweltzerstörung und dem Verlust von Artenvielfalt in anderen Teilen der Welt führen", betonte die Ministerin anlässlich der Konferenz "Armutsbekämpfung und Artenvielfalt" in Bonn.

Die wachsende Nachfrage nach Agrarenergie im Norden berge die Gefahr von steigenden Nahrungsmittelpreisen und von neuen Verteilungskämpfen im Süden, sagte Wieczorek-Zeul. "Davor haben gestern auch die afrikanischen Wirtschafts- und
Finanzminister gewarnt. Wir müssen die Risiken und Chancen der Agrarenergie stärker auch entwicklungspolitisch abwägen!"

Wieczorek-Zeul plädierte für ein internationales Regelwerk, das die schwächeren Bevölkerungsgruppen in Entwicklungsländern vor Schaden schützt und ökologische und soziale Nachhaltigkeitskriterien festlegt. "Es darf beispielsweise nicht sein, dass Kleinbauernfamilien an guten Produktionsstandorten zugunsten von Großplantagen-Monokulturen für Energiepflanzen verdrängt werden", erklärte die SPD-Politikerin. "Es wird uns in Deutschland langfristig nicht helfen, wenn unsere Autos mit Agrarkraftstoffen fahren, dafür aber am Äquator Urwald abgeholzt wird."

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