CAREYangon/Berlin (epo.de). - Vier Tage nach dem Zyklon warten in Myanmar (Burma) immer noch zahllose Familien auf Hilfe. Das Kinderhilfswerk UNICEF versucht, die von der Außenwelt abgeschnittenen Ortschaften im Irrawaddy-Delta zu versorgen. CARE Myanmar arbeitet fieberhaft mit insgesamt 500 Mitarbeitern von Rangun aus, um erste konkrete Hilfen umzusetzen. Von diesen Mitarbeitern sind - bis auf wenige internationale Spezialisten - alle Einheimische.

Im besonders vom Zyklon verwüsteten Irrawaddy-Delta wurden UNICEF zufolge erstmals Medikamente für die Grundversorgung von 150.000 Menschen sowie Erste-Hilfe-Sets, Plastikplanen, Chemikalien zur Wasserreinigung und Medikamente gegen Durchfall verteilt. Im Großraum Rangun werden Hilfsgüter gezielt an Bedürftige verteilt, etwa in Kinderheimen. Die Hilfsgüter stammen aus lokalen Warenlagern, die UNICEF für Katastrophenfälle eingerichtet hatte.

"Wir sind froh, dass wir mit den ersten notwendigen Schritten beginnen konnten", sagte CARE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Jamann am Mittwoch in Bonn. In den beiden hauptstädtischen Bezirken South Dagon und Thaketa würden Lebensmittel, Plastikplanen und Kochgeschirr verteilt. Auch in Patone, in dem vom Zyklon massiv getroffenenen Irrawaddi-Delta, erhalten die Opfer der Katastrophe Unterstützung. Dabei arbeitet CARE mit dem Welternährungs-Programm der UNO (WFP) zusammen.

Durch die jahrelange Präsenz von CARE in Myanmar (CARE arbeitet dort seit 1995) ist es möglich, für diese ersten Schritte auf Mitarbeiter von außerhalb zu verzichten. Jamann: "So müssen wir nicht auf die Erteilung von Visa warten, sondern können jetzt beginnen."

Angesichts des Ausmaßes der Notlage und der katastrophalen Wassersituation hat CARE auch mit der Verteilung von Wasserreinigungs-Tabletten (sogenannten "safe water systems") begonnen. Gleichzeitig erhalten die Opfer Kanister, in denen sie das saubere Wasser aufbewahren können.

Bei UNICEF organisiert ein Team von 131 Mitarbeitern trotz großer logistischer und organisatorischer Probleme die Hilfe. UNICEF arbeitet mit einem Netzwerk von nationalen Partnern und mit internationalen Hilfsorganisationen zusammen.

{mosimage} UNICEF ist besorgt, dass jetzt insbesondere Kinder durch Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden, bedroht sind. Leichen, Tierkadaver, Schlamm und Salzwasser hätten viele Brunnen und andere Wasserquellen unbenutzbar gemacht. Durch den Zusammenbruch der Stromversorgung seien in vielen Ortschaften die Kläranlagen ausgefallen. Durchfall und Cholera sind tödliche Gefahren für Kinder.

Bis zu 30 Prozent der Kinder in Myanmar sind UNICEF zufolge chronisch mangelernährt und haben Krankheiten wenig entgegen zu setzen. In den überschwemmten Gebieten haben die Familien ihre gesamten Vorräte verloren und sind dringend auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Durch die Überschwemmungen drohen Ernteausfälle und Nahrungsknappheit im ganzen Land.

UNICEF befürchtet, dass im Katastrophengebiet viele Kinder ihre Eltern verloren haben oder von ihnen getrennt wurden. Es müssten so bald wie möglich Anlaufpunkte geschaffen werden, um nach Angehörigen zu suchen, forderte die Organisation.

Die stehenden Gewässer sind zudem Brutplätze für Parasiten und Mücken, die Malaria übertragen. Es müssten dringend Moskitonetze und Medikamente zur Behandlung von Malaria beschafft werden, erklärte das Kinderhilfswerk.

www.unicef.de
www.care.de

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