Malteser Logo Yangon/Köln (epo.de). - Die Malteser haben freien Zugang zu allen Katastrophenregionen in Myanmar gefordert. "Wir könnten heute schon deutlich mehr Hilfe leisten, wenn wir in die Region rund um das Irrawaddy Delta reisen könnten", sagte Ingo Radtke, Leiter von Malteser International in Köln. "Die Regierung lässt unsere Mitarbeiter jedoch nicht hinein. Auch in die Projektgebiete rund um Yangon, in denen wir bereits vor dem Zyklon tätig waren, dürfen unsere internationalen Mitarbeiter nicht mehr fahren."

Seine Organisation habe auf eine Verbesserung der Lage gehofft, aber dann habe man bereits erteilte Reisegenehmigungen wieder rückgängig gemacht, beklagte Radtke. "Mittlerweile gelten mehr als 1,5 Millionen Menschen als obdachlos, rund 500.000 davon in Yangon und eine Million im Delta", so Radtke. "Die Regierung muss endlich zulassen, dass wir diesen Menschen helfen können."

Außerdem sei es wichtig, dass die Regierung die internationalen Hilfsorganisationen in die Planung der Hilfseinsätze und die Verteilung der Hilfsgüter mit einbeziehe. "Bisher konnten wir alle unsere Projekte in Myanmar selbst durchführen. Jetzt will die Regierung alle Hilfsgüter, die das Land erreichen, aus eigener Hand verteilen. Wenn das wirklich eintrifft, würde das unsere Arbeit zusätzlich enorm behindern", sagte Radtke.

Die Malteser versuchten weiter mit Nachdruck, Zugang zu allen Überlebenden zu bekommen, erklärte Radtke weiter. "Indem wir so viele Hilfsgüter wie möglich auf dem lokalen Markt einkaufen, können wir sicherstellen, dass unsere Hilfe auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt und nicht für Propaganda-Zwecke entfremdet wird." Zudem könnten die lokalen Mitarbeiter der Malteser sich in den Regionen, in denen die Organisation schon bisher Projekte durchgeführt hat, frei bewegen und den Überlebenden Hilfe leisten.

Malteser International arbeitet seit 2001 in Myanmar und verfügt dort über insgesamt drei Programmstandorte. Neben dem Länder- und Programmbüro in Yangon gibt es Programmbüros in der Wa Sonderregion II und im Northern Rakhine State.

Die Malteser sind Mitglied von Aktion Deutschland Hilft (ADH).

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