Tropenwald-Zerstörung in Carajas, Brasilien. Foto: epo.de

Bonn/Berlin (epo.de). - Einen Tag vor der geplanten Unterzeichnung des deutsch-brasilianischen Energieabkommens während der Brasilienreise von Bundeskanzlerin Angela Merkel protestieren Aktivisten des INKOTA-Netzwerks, des Aktionsbündnisses "Gerechter Welthandel" und von Rettet den Regenwald vor dem Bundesumweltministerium in Bonn gegen die angestrebte Intensivierung der Agrospritimporte aus Brasilien nach Deutschland. Entgegen der Aussagen der brasilianischen Regierung entspreche die dortige Ethanol-Produktion weder sozialen Mindeststandards, noch sei sie ökologisch nachhaltig, so die NGOs.

Die Ausweitung des Zuckerrohranbaus führe zur Verdrängung kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion, kritisieren die nichtstaatlichen Organisationen. Außerdem erschließe die Agrarindustrie immer neue Flächen und bedrohe einmalige Naturlandschaften im Cerrado oder der Amazonas-Region.

Während in Bonn die Konferenzen zum Erhalt der biologischen Vielfalt beginnen, wolle Bundeskanzlerin Merkel in Brasilien ein Abkommen unterzeichnen, "das zu Regenwaldvernichtung und Naturzerstörung beiträgt", so Inkota, Aktionsbündnis und Rettet den Regenwald. Allein in den Bundesstaaten Mato Grosso und Pará in Amazonien seien im ersten Quartal 2008 dreimal soviel Regelwaldflächen abgeholzt worden wie im Vorjahr, insbesondere aufgrund der steigenden Weltagrarpreise.

Das Abkommen ignoriere ferner, dass im brasilianischen Zuckerrohranbau nach wie vor oft unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschten, so die NGOs. 19 Todesfälle seien allein für den Bundesstaat Sao Paulo dokumentiert, über 3000 Zuckerrohrarbeiter seien im vergangenen Jahr aus sklavenähnlichen Bedingungen befreit worden. Insbesondere dort, wo die Zuckerrohrproduktion wächst, gehe der Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Reis und Bohnen drastisch zurück.

www.inkota.de
www.gerechter-welthandel.de
www.regenwald.org

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