Berlin (epo). - Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat in der Kabinettssitzung am 8. Dezember den Fortschrittsbericht der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor vorgelegt. Die Ministerin betonte, Wälder in den Tropen seien die Existenzgrundlage für 1,5 Milliarden überwiegend armer Menschen. Derzeit unterstützt das Entwicklungsministerium dem Bericht zufolge 170 Waldschutzprojekte in 56 Ländern mit rund 125 Millionen Euro pro Jahr.

"Der Wald, vor allem in den Tropen, erfüllt zwei grundlegende Funktionen für die dort lebenden Menschen und für die Menschen auf allen Kontinenten", erklärte Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul. "Er bietet Existenzgrundlage und ist unsere 'grüne Lunge'. Wer ihn schützt, bietet den Menschen in den Entwicklungsländern einen Weg aus der Armut und trägt auch dazu bei, dass wir hier in den Industrieländern Luft zum Atmen haben."

Dagegen gefährde die Waldvernichtung vor allem in den Tropen nicht nur die unersetzlichen ökologischen Ausgleichsfunktionen, sondern auch die Existenzgrundlage von über 1,5 Milliarden überwiegend armer Menschen. "Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor ist daher ein wichtiger Bestandteil der Armutsbekämpfung und gehört seit vielen Jahren zu den zentralen Themenfeldern deutscher Entwicklungszusammenarbeit", sagte Wieczorek-Zeul. Pro Jahr stelle Deutschland rund 125 Mio. Euro für Programme im Waldsektor zur Verfügung und gehöre damit weltweit zu den größten Gebern dieses Sektors.

Dem von der Ministerin vorgelegten Waldbericht zufolge können in den derzeit von der Bundesregierung unterstützten 170 Waldprojekten in 56 Ländern große Erfolge verbucht werden. So habe sich Deutschland z.B. am Aufbau von über 13 Mio. ha neuer Wälder in China und an der Einrichtung von 90 Schutzgebieten in Brasilien beteiligt. In Nepal und in anderen Ländern hätten mit deutscher Unterstützung große Teile der Waldfläche zur eigenverantwortlichen Nutzung an die Bevölkerung übergeben werden können. Mehr als 20 Entwicklungsländer seien derzeit dabei, mit deutscher Unterstützung nationale Forstprogramme zu erarbeiten. Viele moderne Forstgesetze in den Entwicklungsländern trügen die Handschrift deutscher Regierungsberatung.

"Damit macht der Bericht deutlich, wie umfassend und vielseitig die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor angelegt ist. Sie wirkt nicht nur auf den Sektor selbst, sondern setzt an den Ursachen und Hintergründen von Waldvernichtung an", erklärte Wieczorek-Zeul.

Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Waldsektor sei international gut vernetzt und genieße weltweite Anerkennung, erklärte das BMZ. "Die Bundesregierung wird in ihrem bilateralen Engagement im Waldsektor nicht nachlassen, auch wenn Bevölkerungswachstum, Naturkatastrophen, Migration und bewaffnete Konflikte Hindernisse darstellen", betonte Wieczorek-Zeul. "Die bilaterale Zusammenarbeit im Waldsektor bleibt auch in Zukunft wichtiger Bestandteil von Naturressourcenschutz, Armutsbekämpfung und kohärenter internationaler Waldpolitik der Bundesregierung."

 BMZ


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