eed

Bonn (epo.de). - Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat eine verbesserte internationale Abstimmung und politische Kohärenz der Geber gefordert. Anlässlich der dritten OECD-Ministerkonferenz über die Effektivität der Entwicklungszusammenarbeit, die vom 2. bis 4. September in Accra (Ghana) stattfindet, stellte der EED jetzt das Arbeitspapier "Entwicklung wirksam gestalten" vor.
"Der Maßstab für den Erfolg der Bemühungen um eine bessere Wirksamkeit der Entwicklungshilfe muss sein, dass die Armen tatsächlich etwas von den auf der Konferenz besprochenen Verbesserungen spüren", sagte EED-Vorstand Wilfried Steen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die 150 angemeldeten Staaten beim "Accra High Level Forum on Aid Effectiveness" unter anderem die eigenständige Rolle der Zivilgesellschaft bei der Entwicklung respektieren. "Zivilgesellschaftliche Akteure, darunter auch die Kirchen, haben wichtige Aufgaben bei der demokratischen Verantwortung von Entwicklungsprozessen", betonte Steen.

Der Autor des Arbeitspapiers, Pedro Morazán vom Institut Südwind, erklärte, es sei "begrüßenswert, wenn die Geberländer sich künftig besser untereinander und mit den Entwicklungsländern koordinieren. Wichtiger aber ist noch, dass die Entwicklungspolitik eines Ministeriums nicht von der Politik anderer Ressorts der gleichen Regierung konterkariert wird."

Am Beispiel Kamerun wird nach Auffassung des EED deutlich, dass es nichts nützt, die Geflügelproduktion zu verbessern, wenn die EU den westafrikanischen Markt mit exportsubventioniertem Geflügel überschwemmt. Damit würden die Kameruner Produzentinnen und Produzenten in den Ruin getrieben. "Nur eine Entwicklungspolitik, zu der sich die Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitik der Geberländer kohärent verhält, führt zur Verbesserung der Effektivität von Entwicklungszusammenarbeit", sagte Morazán.

Bei der steigenden Zahl von Gebern und globalen Herausforderungen wie der Ernährungskrise besteht aus der Sicht des EED die Gefahr, dass die armen Länder die Entwicklungsziele der Geber stärker als die eigenen verfolgen. Peter Lanzet, EED- Experte für Fragen der Entwicklungsfinanzierung, betonte: "Die Entwicklungsländer müssen darauf beharren, alle öffentlichen Maßnahmen der Entwicklung durch Ministerien und Verwaltungen zu planen und durch Parlamente und Zivilgesellschaft zu kontrollieren. Auf diese Weise erübrigen sich viele Kosten der Geber für die Projektarbeit und die Eigenständigkeit der Länder nimmt zu."

www.eed.de