Klima-Risiken. Quelle: GermanwatchPoznan (epo.de). - Im Jahr 2007 sind mehr als 15.000 Menschen durch extreme Wetterereignisse gestorben. Diese Zahl präsentierte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch am Donnerstag bei den UN-Klimaverhandlungen in Posen. Germanwatch sprach bei der Präsentation der 4. Ausgabe des Globalen Klima-Risiko-Index (KRI) von einem Rekord im Vergleich zu den Vorjahren. Die Schäden beliefen sich auf mehr als 80 Milliarden US-Dollar. Menschen in weniger entwickelten Ländern haben es in der Regel wesentlich schwerer, mit Stürmen, Überschwemmungen und anderen Wetterextremen zurechtzukommen als Menschen in reicheren Ländern.

"Die am stärksten betroffenen Länder 2007 sind unserer Studie zufolge Bangladesch, die Demokratische Republik Korea, Nicaragua und Oman", sagte Sven Harmeling, Referent für Klima und Entwicklung bei Germanwatch und Autor der Studie. Bangladesch habe besonders schwer unter dem Zyklon Sidr zu leiden gehabt. Mehr als 4.000 Menschen starben, etwa zehn Milliarden Dollar Schäden wurden registriert. Im Oman hatte im Jahr 2007 der stärkste Zyklon seit mehr als 50 Jahren schwere wirtschaftliche Schäden verursacht.

Bedeutsamer ist für Harmeling allerdings das Ranking des letzten Jahrzehnts: Im Durchschnitt der Jahre 1998 und 2007 waren Honduras, Bangladesch und Nicaragua die am stärksten betroffenen Staaten.

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"Eine bemerkenswerte Schlußfolgerung ist, dass ärmere Länder insgesamt wesentlich stärker betroffen sind als die reichen", erklärte Harmeling."Allerdings ist Bangladesch, trotz der diesjährigen Betroffenheit, ein herausragendes Beispiel von Ländern, die bedeutsame und effektive Investitionen in die Entwicklung von Plänen zur Vermeidung und Anpassung an Katastrophen getätigt haben. Der im September veröffentlichte 'Aktions- und Strategieplan zum Klimawandel' kann als Modell für viele andere Länder dienen. Seine Umsetzung verdient die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft."

KLIMAWANDEL IM SPIEL

"Wir erleben einen starken Anstieg von Katastrophen, besonders solche, die mit dem Klima zusammenhängen (in Bezug auf die Anzahl der Katastrophen, Ökonomischen Schaden, und Menschen die betroffen sind)", kommentierte Maarten van Aalst, Vizedirektor des internationalen Klimazentrums des Roten Kreuzes/Roten Halbmonds in Den Haag die Präsentation der Studie. Dies sei teilweise auf die steigende Verletzlichkeit, teilweise auch schon auf den globalen Klimawandel zurückzuführen. Der Trend werde sich "sicher leider fortsetzen".

Van Aalst betonte, die Senkung des Risikos von Katastrophen sei die effektivste Maßnahme, die getroffen werden könne. "Die Auswirkungen der steigenden Gefahren zu verhindern oder verringern ist essentiell. Praktische Risikovermeidung schließt unter anderem bessere Frühwarnsysteme, dürreresistente Getreidearten oder Wiederaufforstung zur Vermeidung von Überschwemmungen mit ein."

RANKING DER BETROFFENEN

Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch, hofft darauf, dass die im UN-Prozess auszuhandelnde Vereinbarung, die im Dezember 2009 in Kopenhagen zustande kommen soll, "die notwendige Unterstützung sowohl auf der Vermeidungs- als auch auf der Versicherungsseite liefern" wird. Es sei sehr positiv, "dass konkrete Vorschläge zum Risikomanagement und zu Versicherungssystemen heute in Posen detailliert diskutiert werden", sagte Bals.

Der Globale Klima Risiko Index 2009 analysiert, welche Länder besonders von Wetterextremen betroffen sind. Er erstellt ein Ranking der am schwersten betroffensten Länder in 2007 und im vergangenem Jahrzehnt. Dafür wurden die  Einflüsse von wetterbedingten Schadensereignissen (Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen, etc.) analysiert. Die Daten dazu stamment aus der NatCatSERVICE Datenbank der Münchener Rückversicherung (Munich Re.).

Grafik: Klima-Risiken / Quelle: Germanwatch

-> Globaler Klima Risiko Index 2009

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