Klimaschutz-Aktion von Greenpeace

Berlin (epo.de). - Mit einer Demonstration vor dem Bundeskanzleramt in Berlin hat die Umweltorganisation Greenpeace am Sonntag ihrer Forderung nach mehr Finanzmitteln für den Klimaschutz Nachdruck verliehen. Rund 30 Greenpeace-Aktivisten appellierten mit einem Plakat mit der Aufschrift "Wäre die Welt eine Bank, hättet Ihr sie längst gerettet!" an die zur Vorbereitung des G20-Gipfels versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs, "Verantwortung zu übernehmen und deutlich mehr Geld als bisher für internationale Klimaschutzprojekte freizugeben".

"Wirtschaftskrise und Klimakrise können gemeinsam gelöst werden, wenn die Industrienationen jetzt massiv in Erneuerbare Energien investieren", erklärte Greenpeace Klimaexperte Karsten Smid. "Auch müssen die Entwicklungsländer beim Klimaschutz finanziell unterstützt werden. Die Technologien und das Geld sind vorhanden, aber noch fehlt der politische Wille zum Wandel. Bundeskanzlerin Angela Merkel muss hier vorangehen und eine Führungsrolle übernehmen."

110 MILLIARDEN EURO NOTWENDIG

Nach Berechnungen von Greenpeace müssen von den Industrienationen künftig jedes Jahr mindestens 110 Milliarden Euro aufgebracht werden, wenn der Klimawandel nicht völlig außer Kontrolle geraten soll. Auf Europa entfällt ein Anteil von 35 Milliarden Euro. Mit dem Geld sollen vor allem erneuerbare Energien und der Schutz der Tropenwälder in Entwicklungsländern finanziert werden. Auch müssten weltweite Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels, wie zum Beispiel Deiche gegen Sturmfluten, ergriffen werden, so Greenpeace.

"Wer zur Rettung der Banken hunderte von Milliarden Euro bereit stellt, doch zur Rettung des Planeten jeden Cent zweimal umdreht, macht sich unglaubwürdig und handelt fahrlässig", sagte Smid. "Europa kann nur glaubhafte Klimaverhandlungen führen, wenn die Europäische Union ihren CO2-Ausstoß deutlich reduziert und zugleich den Klimaschutz in den Entwicklungsländern massiv finanziell unterstützt."

Greenpeace geht davon aus, dass in den kommenden Monaten die Weichen für einen erfolgreichen Abschluss der im Dezember stattfindenden UN-Klimakonferenz in Kopenhagen gestellt werden. Bei der Klimakonferenz im Dezember 2008 hatten sich vor allem die Entwicklungsländer enttäuscht darüber gezeigt, dass die Industriestaaten keinerlei verbindliche Verpflichtungen eingehen wollten. Knackpunkt der Verhandlungen in diesem Jahr sind aus der Sicht von Greenpeace deshalb konkrete finanzielle Zusagen der Industrieländer. Auch die drastische Verringerung der Kohlendioxidemissionen und der Schutz der verbliebenen Urwälder spielten eine wichtige Rolle. Mehr als 20 Prozent der weltweiten Klimagase entstünden durch die Vernichtung der Wälder, so die Umweltorganisation.

Foto: Greenpeace-Aktivisten vor dem Bundeskanzleramt in Berlin Copyright: © Greenpeace

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