aedwMünchen (epo.de). - Die Hilfsorganisation Ärzte der Welt hat ihre internationalen Mitarbeiter aus der Bergregion im Osten von Jebel Marra in die nächstgelegene Stadt Nyala evakuiert. In den letzten Tagen sei es zu schweren Gefechten zwischen Rebellen und Regierungstruppen in dieser Region der sudanesischen Provinz Darfur gekommen, berichtete die Organisation jetzt in München. Das Team wurde mit einem gecharterten Hubschrauber aus dem Krisengebiet gebracht.

Seit dem 15. Februar blieben in Jebel Marra die regelmäßigen Hilfslieferungen aus, so Ärzte der Welt. Die Teams vor Ort mussten ohne logistischen Nachschub aus dem Basisstützpunkt von Ärzte der Welt in Nyala auskommen. In den sechs von Ärzte der Welt betriebenen Gesundheitszentren der Region Jebel Marra werde die Nothilfe zurzeit durch sudanesische Mitarbeiter aufrecht erhalten.

Die Region gilt als Rebellengebiet und ist deshalb von regulären staatlichen Gesundheitsdiensten abgeschnitten. Ärzte der Welt ist seit April 2008 in der abgelegenen Gegend um die Stadt Deribat, im Osten von Jebel Marra, mit einem Programm zum Wiederaufbau der medizinischen Grundversorgung im Einsatz. Das Hilfsprogramm umfasst die Ausstattung mit Medikamenten sowie medizinischer Ausrüstung von sechs Gesundheitszentren (Deribat, Jawa, Suni, Dera, Kebra, Soro), die zusammen die medizinische Versorgung von bis zu 100.000 Menschen gewährleisten. Das Programm wird unter anderem vom Auswärtigen Amt finanziell unterstützt.

Der Konflikt in der Region schränkt die Mobilität und die Versorgungsmöglichkeiten der Bevölkerung stark ein. Über drei Jahre hätten die Bergbewohner aus Jebel Marra keinerlei Zugang zu medizinischer Versorgung gehabt, so Ärzte ohne Grenzen. Die Menschen litten in erster Linie an akuten Erkrankungen der Atemwege, Durchfall, Hepatitis und Malaria. Die kritische Situation vor Ort lasse sich auch am Ernährungszustand der Einwohner ablesen.

www.aerztederwelt.org

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