Kabul/Berlin (epo.de). - Die Kommunalpolitikerin und Frauenrechtlerin Sitara Atschiksai ist am Sonntag in der südafghanischen Stadt Kandahar Opfer eines Anschlages mutmaßlicher radikalislamischer Rebellen geworden. Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul verurteilte das Attentat am Sonntag “aufs Schärfste”. Atschiksai hatte nach Angaben des Entwicklungsministeriums seit den frühen 80er Jahren in Deutschland gelebt und war 2004 mit ihrem Mann in ihre Heimat Afghanistan zurückgekehrt, um den Wiederaufbau zu unterstützen.

“Diese mutige Frau wollte den Menschen in Afghanistan helfen und hat sich mit all ihrem Engagement für die Rechte der Frauen eingesetzt”, sagte Wieczorek-Zeul. “Die afghanischen Behörden sind aufgefordert, alles zu tun, um die Täter zu finden und diesen brutalen Mord zu ahnden. Der Schutz aller Bürger und Bürgerinnen Afghanistans, zumal derjenigen, die sich für den demokratischen Aufbau Afghanistans engagieren, muss endlich sichergestellt werden. Auch die deutschen Behörden sind aufgefordert, alles zur Aufklärung des Mordes zu unternehmen.”

Sitara Atschiksai habe sich immer wieder auch öffentlich für die Rechte der Frauen in Afghanistan eingesetzt”, berichtete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Ihr Kinder leben in Deutschland. Medienberichten zufolge, die sich auf den Provinzratsvorsitzenden Karsai berufen, einen Bruder des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai, wurde die Provinzabgeordnete und Lehrerin von zwei Angreifern auf Motorrädern vor ihrem Haus niedergeschossen, als sie von der Arbeit nach Hause kam.

Die Provinzabgeordnete und Lehrerin sei am Sonntag von zwei Angreifern auf Motorrädern niedergeschossen worden, als sie von der Arbeit nach Hause gekommen sei, sagte der Provinzratsvorsitzende Karsai, ein Bruder des afghanischen Präsidenten Hamid Karsai. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich gegenüber der Nachrichtenagentur Agence France Presse (AFP) zum dem Mord an der Politikerin. Atschiksai habe “keine gute Vergangenheit”.

Bei weiteren Bombenanschlägen starben in Afghanistan am Wochenende mindestens sechs weitere Menschen. Nach Polizeiangaben wurden in der Westprovinz Herat vier Insassen eines Minibusses durch einen Sprengsatz getötzet. Die Opfer seien Bauarbeiter gewesen. Bei einem Anschlag auf eine Bundeswehrkolonne am Ortsrand von Masar-i-Scharif wurde nach Auskunft des Einsatzkommandos der Bundeswehr in Potsdam niemand verletzt.

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