Mia Farrow. Foto: Wikipedia CommonsNew York/Göttingen (epo.de). - Die US-amerikanische Schauspielerin Mia Farrow ist seit Montag im Hungerstreik, um auf das Elend der Menschen in der sudanesischen Krisenprovinz Darfur aufmerksam zu machen. Sie nehme drei Wochen lang nur noch Wasser zu sich, "als Ausdruck der Solidarität mit den Menschen in Darfur und als persönlicher Ausdruck der Wut auf eine Welt, die es irgenwie schafft tatenlos zuzuschauen, wenn unschuldige Männer, Frauen und Kinder grundlos an Hunger, Durst und Krankheiten sterben", teilte die 64jährige auf ihrer Internetseite mit.

Die humanitäre Krise in Darfur hatte sich nach dem 4. März verschärft, nachdem der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl gegen Sudans Staatschef Omar Hassan al Bashir wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen hatte. Die Regierung des Sudan hatte daraufhin 13 internationale Hilfsorganisationen des Landes verwiesen. Nach UN-Angaben haben allein vier der ausgewiesenen NGOs mehr als eine Million Menschen versorgt (epo.de berichtete).

KONSEQUENTE KÄMPFERIN FÜR MENSCHENRECHTE

Für die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ist die US-Schauspielerin eine engagierte und konsequente Kämpferin für Menschenrechte in Darfur. "Mit ihrem heute beginnenden Hungerstreik will Mia Farrow keine billige Publicity für sich persönlich erzeugen, sondern der Not leidenden Zivilbevölkerung im Westen des Sudan helfen", erklärte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. "Farrow will ein Zeichen setzen gegen die weit verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Völkermord in Darfur. Wenn Politiker aus Angst vor Verletzung der diplomatischen Etikette nicht konsequent für Mindeststandards der Menschlichkeit eintreten, dann helfen manchmal nur noch Verzweiflungstaten wie dieser Hungerstreik, um das Desinteresse und Schweigen zu brechen."

Die GfbV verfolge den Hungerstreik jedoch mit großer Sorge, da er das Leben der 64-jährigen Schauspielerin ernsthaft gefährden könne, teilte die Organisation mit. MiaFarrow will während der kommenden drei Wochen nur Wasser zu sichnehmen, dem Vitamine zugesetzt sind.

"So sehr wir um Mia Farrows Gesundheit fürchten, so können wir doch ihre Wut über die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft gut verstehen", sagte Delius. Mehr als sechs Jahre nach Beginn des "Genozids" sei Darfur weiter vom Frieden entfernt als je zuvor. Statt wenigstens eine angemessene humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung zu ermöglichen, wolle Sudans Präsident Bashir mit der Ausweisung internationaler Helfer erreichen, dass der gegen ihn erlassene Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs aufgehoben wird. So seien fast fünf Millionen Notleidende zu "Geiseln eines Menschen verachtenden Regimes" geworden, das um jeden Preis seine Macht sichern wolle.

www.miafarrow.org
www.gfbv.de



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