Sri LankaColombo/Berlin (epo.de). - Der Führer der srilankischen Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), Velupillai Prabhakaran, ist nach Angaben der Armee des Landes tot. Armeekommandeur General Sarath Fonseka habe am Dienstag um 12:15 Uhr Ortszeit erklärt, der Leichnam des LTTE-Chefs sei identifiziert und geborgen worden, erklärte die SLA auf ihrer Website. Das Staatsfernsehen zeigte einen Leichnam, der offenbar einen Kopfschuss aufweist, und den LTTE-Ausweis mit der Mitgliedsnummer 001. Sir Lankas Präsident Mahinda Rajapaksa sagte im Parlament, das Land sei "befreit vom separatisischen Terror". Die LTTE dementierte zunächst den Tod Prabhakarans. "Unser geliebter Führer Velupillai Prabhakaran lebt und ist in Sicherheit", erklärte LTTE-Sprecher Pathmanathan dem Internetdienst Tamilnet. Am Sonntag räumte er den "Märtyrertod" Prabhakarans ein. Das BMZ kündigte für Millionen Euro Nothilfe für die Flüchtlinge an.

Der der LTTE nahestehende Onlinedienst sprach von einem "gezielten Massaker" an den verbliebenen LTTE-Kämpfern und Zivilisten in der sogenannten "Sicherheitszone". Agenturberichten und Armeeangaben zufolge hatte Prabhakaran am Montag versucht, mit einigen Getreuen in einem Krankenwagen zu entkommen und war auf der Flucht vor Regierungstruppen erschossen worden.

Die Armee untermalte ihre Berichte mit Fotos der mutmaßlichen Leiche des LTTE-Führers und martialischen Texten. "This is the fate that befell the World's Most Ruthless Terrorist Leader, LTTE's VELUPILLAI PRABHAKARAN at the hands of heroic troops of the Sri Lanka Army who had just brought the entire country under one banner after ridding terrorists of their last hold in VELLAMULLIVAIKKAL in MULLAITTIVU. PRABHAKARAN who was No.1 in the organization was with his LTTE ID card and the typical LTTE introduced cyanide pill at the time he was gunned down close to NANTHI KANDAL lagoon. He was wearing his camouflage uniform and had taken a clean shave, thinking perhaps of his last few hours and the imminent danger. It took a little more time for the Army to scientifically confirm the identity of the butcher who had terrorized Sri Lanka, India and the region, who had carried out weapon and drug-smuggling across international waters, who had robbed the whole generation of Tamils a bright future and prosperity, who had conscripted more than 25,000 Tamil minors for violence, who had butchered 30,000-40,000 innocent civilians, Buddhist monks, Catholic priests, Moulavis, Hindu priests, Ministers, Politicians, service personnel, Tamil National leaders and the one who had duped the international community for over 25 years."

Die LTTE gab wenige Tage später den Tod ihres Führers zu. Al Jazeera zitierte LTTE-Sprecher Selvarasa Pathmanathan mit den Worten: "We announce today, with inexpressible sadness and heavy hearts that our incomparable leader and supreme commander ... attained martyrdom fighting the military oppression."

BMZ STELLT NOTHILFE FÜR FLÜCHTLINGEN BEREIT

Die deutsche Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul kündigte an, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werde fünf Millionen Euro Nothilfe für die Flüchtlinge in Sri Lanka bereitstellen. Die Mittel seien zur Versorgung der rund 300.000 Binnenflüchtlinge im Nordosten Sri Lankas vorgesehen.

"Unverzichtbare Voraussetzung ist aber, dass deutsche und internationale Hilfsorganisationen ungehinderten Zugang zu den Flüchtlingen erhalten und die internationalen Standards für den Umgang mit Flüchtlingen erfüllt werden", betonte die Ministerin. "Die srilankische Regierung muss unverzüglich den Zugang zu den Konfliktgebieten und den Flüchtlingslagern ermöglichen. Die Vorbereitungen für eine schnelle und sichere Rückkehr der Vertriebenen in ihre Heimatregionen müssen unverzüglich beginnen."

Wieczorek-Zeul sagte weiter, es sei jetzt die vordringliche Aufgabe der Regierung, die Wunden im Land zu heilen. "Die Verbrechen des Bürgerkriegs müssen untersucht werden. Die Schuldigen müssen verurteilt werden. Die  Bevölkerung muss endlich geschützt werden." Die internationale Gemeinschaft habe die Aufgabe, ihre humanitäre Hilfe ausweiten.

Die Ministerin machte deutlich, dass es aus ihrer Sicht bevorzugte Regelungen im Handel und einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) nur geben könne, "wenn sich die Regierung Sri Lankas endlich umfassend ihrer Verantwortung annimmt, Menschenrechte sichert, die gesamte Bevölkerung schützt und einen umfassenden politischen Prozess der Versöhnung und des Friedens beginnt".

Die Europäische Union hatte am Montag angekündigt, sie werde sich für eine unabhängige Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen im Rahmen des Konflikts einsetzen. Die EU-Außenminister erklärten in Brüssel, alle Konfliktparteien müssten ihre Verpflichtungen hinsichtlich des internationalen Völkerrechts und der Menschenrechte einhalten.

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