SomaliaMogadischu (epo.de). - Bei einem Angriff somalischer Truppen auf Islamisten sind in der somalischen Hauptstadt Mogadischu am Freitag mindestens elf Menschen getötet worden. Agenturberichten zufolge galt der Angriff strategisch wichtigen Punkten, die bislang von islamistischen Milizen gehalten wurden. Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe stellten am Freitag 100.000 Euro für die Bürgerkriegsofper zur Verfügung. Nach ihren Informationen mussten allein in den vergangenen Wochen mehr als 40.000 Zivilisten aus Mogadischu fliehen.

Die Lage der Vertriebenen sei "besorgniserregend", teilten Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe mit. Sie benötigten dringend Lebensmittel, Moskitonetze und Plastikplanen. Die Regierung räume Verhandlungen mit der islamistischen Rebellenbewegung Al-Shabaab nur geringe Chancen ein, berichtete Reuters. Hunderte ausländischer Extremisten kämpften in ihren Reihen, und nach US-Angaben gebe es enge Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Seit Beginn der aktuellen Kämpfe zwischen der vom Westen unterstützten Regierung und Al-Shabaab Anfang 2007 seien mehr als 17.000 Zivilisten getötet worden.

Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg sind 3,2 Millionen Menschen in Somalia auf Hilfslieferungen angewiesen und 1,1 Millionen Somalier auf der Flucht. Die hygienischen Zustände in den Flüchtlingslagern seien lebensbedrohlich, berichten die Hilfsorganisationen. Tuberkulose, Durchfallerkrankungen, Hautkrankheiten sowie Masern breiteten sich schnell aus und hätten bereits Todesopfer gefordert. Am weitesten verbreitet ist Malaria, an der viele Kinder sterben. Angesichts der schlechten Versorgungslage leiden viele Menschen auch an Mangel- und Unterernährung. Hitze und Kälte schwächen die Flüchtlinge zusätzlich.

Die Hilfsgüter sollen von Mitarbeitern von Daryeel Bulsho Guud (DBG), einer Partnerorganisation von Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe, verteilt werden. Da das Land derzeit von der schlimmsten Dürre seit mindestens einem Jahrzehnt betroffen ist, könne die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln in naher Zukunft noch schwieriger werden, befürchten Diakonie und Caritas, die zu Spenden unter dem Kennwort "Somalia" aufrufen.