Berlin (epo.de). - Die am Ilisu Staudamm-Projekt in der Türkei beteiligten Banken DekaBank, UniCredit/Bank Austria und Société Générale haben ihren Ausstieg aus dem Projekt erklärt. "Bank Austria, DekaBank und Société Générale werden die Exportfinanzierung des Ilisu-Projekts nicht länger unterstützen", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme.
Die Banken verweisen zur Begründung auf die Entscheidung der Exportkreditagenturen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, die der Türkei am 7. Juli ihre Unterstützung entzogen hatten (
epo.de berichtete). Explizit nannten sie die Nichterfüllung der vertraglich vereinbarten Richtlinien zum Schutz der Umwelt, des kulturellen Erbes der Region und der Umsiedelung der Bevölkerung als Grund.
"Damit gibt es vorerst keine Finanzierung mehr für den europäischen Projektanteil", erklärte die Organisation GegenStrömung, die die internationale "Stop Ilisu"-Kampagne in Deutschland koordiniert. Das Bau-Konsortium selbst zeige sich aber wenig einsichtig. "Der österreichische Konsortialführer Andritz AG bedauert ausdrücklich die Aufhebung der Bürgschaften", so GegenStrömung.
"Die Banken haben offensichtlich aus ihrer Beteiligung an Ilisu gelernt. Wir begrüßen sehr, dass sie nun auch einen Schlussstrich unter das Projekt ziehen", sagte Heike Drillisch, Koordinatorin von GegenStrömung. "Gleichzeitig erwarten wir von den Unternehmen, dass auch sie sich an internationale Standards halten. Ein Verbleib im Ilisu-Projekt wäre ein Skandal und würde die Firmen zur Zielscheibe weltweiter Proteste machen."
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