
Der Richter des Obersten Gerichtshofes Phumaphi hatten 2006 entschieden, dass ein Jagdverbot für die Buschleute "einem Todesurteil gleichzusetzen" sei. Das Gericht erkannte das Recht der Buschleute auf ihrem angestammten Land an und verurteilte die wiederholte Vertreibung, das Jagdverbot und die Zerstörung der Wasserzufuhr durch die botswanische Regierung.
Die Regierung von Botswana habe seit 2001 jedoch keine einzige Jagderlaubnis in dem Reservat bewilligt, so Survival International. Mindestens 75 Buschleute hätten einen Antrag auf Jagderlaubnis gestellt. Viele Buschleute seien seit dem Gerichtsbeschluss 2006 nach Hause zurückgekehrt, andere würden noch immer in Umsiedlungslagern festgehalten. Die Regierung ignoriere die Beschlüsse des Obersten Gerichtshofes größtenteils und verwehre den Buschleuten auch den Zugang zu Wasser.
"Sechs Buschleute wegen Jagens einzusperren ist eine ungeheuerliche Heuchelei der botswanischen Regierung, die sich immer noch weigert den Beschluss seine eigenen Obersten Gerichtshofes anzuerkennen", sagte Survivals Direktor Stephen Corry. "Den Buschleuten muss erlaubt werden in ihrem eigenen Land frei zu leben. Ihnen das Jagen zu verbieten ist illegal."

In Botswana, Namibia, Südafrika und Angola leben laut Survival noch rund 100.000 Buschleute. Sie sind die indigenen Völker des südlichen Afrika und leben dort seit zehntausenden von Jahren. Mit der Central Kalahari Game Reserve in Botswana sollte das angestammte Land der 5.000 Gana, Gwi und Tsila Buschleute und ihr Wild geschützt werden.
Seit in den frühen 1980er Jahren Diamanten im Reservat entdeckt wurden, versucht die Regierung die Buschleute von ihrem angestammten Land zu vertreiben. In drei großen Räumungen 1997, 2002 und 2005 wurden alle Buschleute aus dem Reservat ausgewiesen. "Ihre Häuser wurden abgerissen, ihre Schule und ihr Gesundheitsamt geschlossen, ihre Wasserversorgung wurde zerstört und die Menschen wurden bedroht und abtransportiert", so Survival International. Heute lebten die meisten in Umsiedlungslagern außerhalb des Reservats. Es sei ihnen kaum möglich zu jagen. "Wenn sie es dennoch tun, werden sie festgenommen und verprügelt. Sie sind von Zuteilungen der Regierung abhängig. Alkoholismus, Depression und Krankheiten wie Tuberkulose und HIV/Aids stellen ernsthafte Probleme für die Indigenen dar."
In ihrem Blog "I want 2 go home" bitten die Buschleute die Welt um Hilfe:
"We are the Bushmen of the Central Kalahari Game Reserve, Botswana. Together with our children, we number around 1,000 people. The government has forced us off our ancestral land, and now we live in resettlement camps. Since being relocated we have problems we never knew before: drinking, violence, HIV/AIDS. Many of us are dying in the camps. When we try to hunt or gather we are arrested and sometimes tortured."
Foto: Buschmann in Botswana © Wikimedia Commons
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