Anstieg des Meeresspiegels in Papua-Neuguinea. Foto: IRINCairns (epo.de). - Kleine pazifische Inselstaaten haben von den Industrieländern eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen um 45 Prozent bis zum Jahr 2020 gefordert. Die pazifischen Inselstaaten beraten derzeit in Cairns (Australien) über die Folgen des Klimawandels. Viele kleine Inseln in der Region sind aufgrund des Meeresspiegel-Anstiegs infolge der Erderwärmung vom Untergang bedroht.

Kleine Insel-Republiken wie Tuvalu leiden bereits unter dem klimabedingten Zerfall von ihrer Küsten durch den ansteigenden Meeresspiegel, die Versalzung ihrer Trinkwasserquellen und dem daraus folgenden Absterben von Bäumen und Pflanzen, die der Nahrung dienen. Das in Cairns tagende Forum von 16 Nationen beklagte die wachsenden Gefahren für "das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und ökologische Wohlergehen und die Sicherheit" ihrer Bevölkerung.

Vor allem Kiribati, die Marschall-Inseln und Tuvalu drängen auf eine drastische Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase. Die höchsten Erhebungen dieser Atolle liegen nicht mehr als drei Meter über dem Meeresspiegel. Die Cook-Inseln, Nauru, Niue und die Palau-Inseln schlossen sich dem Appell an.

DEM UNTERGANG GEWEIHT

Australiens Premierminister Kevin Rudd sagte bei der Eröffnung des Forums am Dienstag, der Klimawandel sei "die größte Herausforderung unserer Zeit". Die Nationen des Pazifik seien am verletzlichsten für die Folgen des Klimawandels - und am wenigsten für die Ursachen der Erdwärmung verantwortlich. "Aber sie werden die Hauptlast ihrer Auswirkungen tragen." Rudd rief Staats- und Regierungschefs weltweit dazu auf, beim Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen einschneidende Maßnahmen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes zu beschließen.

Die acht führenden Industrienationen (G8) hatten sich bei ihrem Gipfel italienischen L'Aquila im Juli auf das Klimaschutz-Ziel verständigt, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Langfristig bedeutet dies eine weltweite Halbierung der Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 1990. Für die westlichen Industriestaaten wäre damit eine 80prozentige Reduzierung der Treibhausgase bis zum Jahr 2050 notwendig. Über kurzfristigere Ziele wurde jedoch nicht entschieden. Für viele Inselstaaten im Pazifik würde dies den Untergang bedeuten.

Die in Cairns vertretenen sieben kleinen Inselstaaten machten sich in Vorbereitung des Kopenhagener Gipfels die Position der Association of Small Islands States (AOSIS) zu eigen, die von den Industrieländern eine Verringerung der Treibhausgas-Emissionen bis 2020 umd 45% und bis 2050 um 85% fordert.

Der Ministerpräsidente von Niue, Toke Talagi, erklärte, die kleinen Inselstaaten müssten eine "starke Haltung" einnehmen. Ausgerechnet die verletzlichsten Länder hätten aber kein großes Gewicht in der globalen Debatte um die Erderwärmung.

Hintergrund:
Alliance of Small Island States

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