Miliz in Mogadischu. Foto: Wikimedia CommonsStuttgart (epo.de). - In Somalia ist ein Sicherheitsberater der Organisation Daryeel Bulsho Guud (DBG - Unterstützung für alle) am Sonntagabend vor seinem Haus am Rande von Mogadischu von maskierten Angreifern erschossen worden. Die DBG ist eine lokale Partnerorganisation der Diakonie Katastrophenhilfe, die am Montag auf die zunehmende Gefahr für Helfer weltweit hinwies.

Volker Gerdesmeier, Leiter der Programmabteilung des evangelischen Hilfswerks, forderte anlässlich des Tags der Humanitären Hilfe am 19. August, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, um Helfer wie Hilfsbedürftige besser zu schützen.

Die Lage in Somalia ist nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe dramatisch. Trotz der Installation und Unterstützung einer Übergangsregierung durch die USA und die Vereinten Nationen herrsche weiterhin Chaos. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg sind mehr als 3,2 Millionen Menschen auf Hilfe von außen angewiesen.

Mit die häufigsten Anschlagsziele in Somalia sind Mitarbeiter von Hilfswerken. 2008 wurden bei DBG der stellvertretende Direktor, Mohamoud Mohamed Keyre, ein freier Mitarbeiter und ein Wachmann durch Attentate getötet. Am Sonntagabend starb Omar Sheikh Ali bei einem Überfall. Der ältere Bruder von DBG-Direktor Abukar Sheikh Ali arbeitete seit 1996 als Sicherheitsberater für DBG. Die somalische Organisation wahrt strikte Neutralität und hilft ohne Ansehen von ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Geschlecht und politischer Überzeugung.

Trotz der Angriffe arbeiten die Mitarbeiter von DBG weiter, so Gerdesmeier. Sie würden es als Pflicht gegenüber den notleidenden Menschen sehen. Obwohl Helfer weltweit immer öfter zu Zielen würden, sei die Motivation, Menschen zu helfen, so stark, dass die Helfer trotz schwieriger Verhältnisse weiter arbeiteten, sagte die Leiterin des Büros der Diakonie Katastrophenhilfe in Pakistan, Yegana Guliyeva. Andererseits nehme der Druck auf die Helfer durch die steigende Unsicherheit enorm zu.

Der Tag der Humanitären Hilfe wird in diesem Jahr zum ersten Mal begangen. Er wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um den Blick auf die weltweite humanitäre Hilfe zu lenken und der Helfer zu gedenken, die ihr Leben verloren haben. Es wurde der 19. August gewählt, weil an diesem Tag vor sechs Jahren die UN-Vertretung im Irak bombardiert wurde und dabei 22 Menschen starben.

Hintergrund: Humanitäre Helfer zunehmend in der Schusslinie

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