NigerdeltaAbuja/Berlin (epo.de). - Die Bewegung für die Befreiung des Nigerdelta (MEND) hat für das Ende des Waffenstillstandes am 15. September neue Angriffe auf die Ölindustrie angekündigt. Die Friedensverhandlungen mit der Regierung würden eingestellt, heißt es in einer Erklärung der Organisation, eines lockeren Zusammenschlusses militanter Gruppen im Nigerdelta. Die Regierung hatte zuvor ein Amnestieprogramm für Rebellen verkündet, die ihre Waffen abgeben.

MEND (Movement for the Emancipation of the Niger Delta) erklärte, das auf 60 Tage begrenzte Amnestieprogramm habe diejenigen, die für eine Befreiung des Nigerdeltas kämpften, von jenen getrennt, die sich der Bewegung nur wegens des Geldes angeschlossen hätten. Die nigerianische Regierung hatte im Rahmen des vor zwei Wochen begonnenen Programms Bargeld, Arbeitsplätze und Straflosigkeit im Gegenzug für eine freiwillige Entwaffung angeboten.

Allein am Samstag ergaben sich nach Regierungsangaben Hunderte Rebellen und händigten den Sicherheitskräften Handfeuerwaffen, Mörsergranaten, Raketenwerfeer und Munition aus. Nigerias Präsident Umaru Yar'Adua hatte die Amnestie am 6. August verkündet.

Die Rebellen im Niger-Delta protestieren gegen die Verseuchung der Region durch die Ölförderanlangen und fordern eine gerechte Beteiligung der lokalen Bevölkerung an den Profiten. Wiederholt verübten sie Anschläge auf Pipelines und nahmen Öl-Arbeiter als Geiseln. Die Öleinnahmen sanken aufgrund der Sicherheitsprobleme im Jahr 2008 um eine Milliarde US-Dollar auf rund die Hälfte.

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