
"Die Zeit läuft uns nicht nur davon, sie ist fast um", sagte de Boer bei der Eröffnung der Konferenz in Bangkok. Bis zum 9. Oktober bleibe aber noch Zeit, den Stillstand zu überwinden und gemeinsam für einen Erfolg des Klimagipfels im Dezember in Kopenhagen zu arbeiten. Aufgabe der Delegierten in Bangkok ist es, einen rund 180 Seiten dicken Vertragsentwurf, der noch viele umstrittene Passagen enthält, auf ein allgemeinverständliches, kurzes und prägnantes Dokument zu reduzieren.
Bei den Klimagesprächen in Bangkok gibt es zwei Verhandlungsstränge:
- In der Ad Hoc Working Group on Further Commitments for Annex I Parties under the Kyoto Protocol (AWG-KP) diskutieren die 184 Mitgliedstaaten des Kyoto-Protokolls künftige Verpflichtungen der 37 Industriestaaten zur Reduzierung ihrer Treibhausgase, die Verbesserung des Emissionshandels, so genannte "projektbasierte Mechanismen" und die Behandlung von Landnutzung und Forstwirtschaft.
- Die Ad Hoc Working Group on Long-term Cooperative Action under the Convention (AWG-LCA), der alle 192 Vertragsstaaten der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) angehören, berät im Rahmen des 2007 beschlossenen Bali-Aktionsplanes über langfristige gemeinsame Maßnahmen über die Anpassung an die Klimawandel, dessen Abmilderung, Technologie- und Wissenstransfers und die Finanzierung.
Die indische Delegation forderte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AP von den Industriestaaten eine Verringerung der Emissionen um mindestens 40 bis 45 Prozent im Vergleich zu 1990. Der Sprecher der Gruppe der 77, in der die Entwicklungsländer und China zusammenarbeiten, Sudans Vertreter Lumumba Di-Aping, machte deutlich, es gebe in Kopenhagen nur ein Abkommen, wenn die Industrieländer finanzielle und technische Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel und die Bekämpfung der Folgen leisteten.
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