Ornament der WauraBasel/São Paulo (epo.de). - Ein Sammlung mit 867 Objekten über die Kultur der Waurá-Indianer bleibt endgültig in São Paulo. Die Gegenstände waren von der im Jahr 2000 verstorbenen brasilianischen Ethnologin Vera Penteado Coelho dem Museum der Kulturen in Basel vermacht worden. Vertreter der Waurá-Indianer und das Museu de Arqueologia e Etnologia der Universität São Paulo, an dem die Ethnologin gearbeitet hatte, protestierten jedoch gegen die Ausfuhr der Sammlung.

Ein in enger Zusammenarbeit zwischen dem Museum der Kulturen Basel und der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt ausgearbeiteter Schenkungsvertrag ermöglichte jetzt den Verbleib der Kollektion im Museu de Arqueologia e Etnologia in São Paulo. Nach jahrelangem Verhandlungsprozess wurde der Kontrakt im Beisein von Vertetern der Waurá-Indianer unterzeichnet.

Die Sammlung von Vera Penteado Coelho besteht aus 867 Objekten, die hauptsächlich die materielle Kultur der Waurá-Indianer repräsentieren, sowie dem gesamten wissenschaftlichen Nachlass der Ethnologin. Das Museu de Arqueologia e Etnologia der Universität São Paulo hatte Anspruch auf die Sammlung angemeldet, weil die verstorbene Ethnologin dort angestellt war und ihre Forschungsarbeiten teilweise öffentlich finanziert worden waren.

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Das Museum der Kulturen sprach sich nach eingehender Prüfung der Sachlage für den Verbleib der gesamten Sammlung in Brasilien aus, weil Teile davon als schützenswertes Kulturgut gelten und deshalb ohnehin nicht hätten ausgeführt werden dürfen. Da sowohl die Waurá-Indianer als auch die Familie der verstorbenen Ethnologin São Paulo als künftigen Standort befürworteten, wurde die Schenkung der Sammlung an das Museu de Arqueologia e Etnologia als eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung angestrebt.

Um den komplexen Schenkungsprozess vorzubereiten, wurde im Jahr 2003 zunächst ein Leihvertrag für die in Brasilien verbliebene Sammlung zwischen den Museen in Basel und São Paulo abgeschlossen. Nachdem sowohl die Kommission des Museums der Kulturen als auch das Rektorat der Universität Basel und der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt der beantragten Schenkung zugestimmt hatten, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Kultur des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt ein Schenkungsvertrag ausgearbeitet, der sowohl die Interessen der durch die Sammlung repräsentierten indigenen Gruppen respektiert als auch dem Museum der Kulturen zukünftig Ausstellungs- und Forschungsprojekte mit der Sammlung ermöglicht.

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An der Unterzeichnung des Schenkungsvertrages in São Paulo nahmen auch mehrere Vertreter der Waurá, angeführt von ihrem politischen Anführer Atamai Waurá, teil. In Gesprächen mit der Direktion des Museu de Arqueologia e Etnologia wurde bereits eine Serie von Ausstellungen angedacht, die bei den Waurá im Xingú-Park, in Canarana im Bundesstaat Mato Grosso, sowie in São Paulo und in Basel stattfinden könnten.

Fotos:
  • Zeichnung eines Keramikornaments. Künstlerin Apairumá Waurá, Urucu auf Papier aus Baumwollfaser. Sammlung Vera Penteado Coelho. © Wagner Souza e Silva
  • Bemalung einer Keramik. Sammlung Harald Schultz MKB © Harald Schultz
  • Führer der Waurá, Sammlung Harald Schultz im MKB © Harald Schultz
www.mkb.ch

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