g20Berlin (epo.de). - Die Finanzminster der G20 sollen bei ihrem Treffen am Wochenende in Schottland die Bewältigung der Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise in den armen Ländern in den Vordergrund rücken. Das hat die Entwicklungsorganisation Oxfam am Freitag in Berlin gefordert. Als geeignetes Mittel sieht Oxfam die Einführung einer internationalen Finanztransaktionssteuer an, deren Erlöse armen Ländern zugute kommen.

Die Finanzminister und Notenbankgouverneure der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) treffen sich am 6./7. November im schottischen St. Andrews. Für die deutsche Bundesregierung nehmen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundesbankpräsident Axel Weber teil. Das Ministertreffen soll die Arbeitsaufträge des G20-Gipfels in Pittsburgh Ende September abarbeiten und über die weitere Umsetzung der dort und bei früheren Gipfeln getroffenen Vereinbarungen beraten.

Allein durch eine internationale Abgabe auf Devisentransaktionen könnten nach Oxfams Berechnungen jährlich 30 bis 60 Milliarden US-Dollar für die Armutsbekämpfung generiert werden. "So würden diejenigen zur Abfederung der Rezession beitragen, die für die Krise verantwortlich sind", betonte Tobias Hauschild, Oxfams Experte für Entwicklungsfinanzierung. "Die Bundesregierung sollte ihren Kurs beibehalten und sich im Kreis der G20 weiterhin entschieden für die Steuer einsetzen. Wir hoffen, dass der Regierungswechsel in dieser Frage keine Richtungsänderung bedeutet", sagte Hauschild.

Die Gelegenheit zur Umsetzung einer internationalen Finanztransaktionssteuer ist aus der Sicht von Oxfam günstig. "Der Vorschlag zur weltweiten Besteuerung von Finanztransaktionen erhält mehr Rückenwind als je zuvor", erklärte Hauschild. Notfalls müssten die EU-Staaten mit gutem Beispiel vorangehen und Möglichkeiten für ein gemeinsames Vorgehen nur der europäischen Länder prüfen.

Die schlimmsten Folgen der Krise stehen den armen Ländern noch bevor: Die Weltbank schätzt, dass bis Ende 2010 infolge der Krise 90 Millionen Menschen zusätzlich von extremer Armut betroffen sein werden.

www.g20.org
www.oxfam.de

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